Seit Pandemien wie die Schweinegrippe wieder in unser Bewusstsein gerückt sind, hat sich das Hygieneverhalten verändert. Gleichgeblieben sind die Ängste.
Wie erlebt die Öffentlichkeit die Hygiene in Räumlichkeiten außerhalb des eigenen Heims? Metsä Tissue hat das in einer Studie im nördlichen Teil von Europa erhoben.
Öffentliche Toiletten
52 % der Befragten glauben, dass man sich in öffentlichen Toiletten mit Krankheiten anstecken kann. Der Unterschied zwischen den Ländern ist allerdings ziemlich groß. Die Finnen etwa haben heute weniger Angst vor öffentlichen Toiletten, in Deutschland ist diese Angst signifikant hoch (82 %).
Im Durchschnitt über ein Drittel der Befragten hat bei der Benutzung öffentlicher Toiletten Angst um ihre Sicherheit. Vor allem in Deutschland (62 %) und in Polen (59 %). Vergleichsweise wenig Angst haben die Schweden (16 %) und die Finnen (18 %).
Seit Pandemien wie der Schweinegrippe, hat sich das Hygieneverhalten verändert. Gut die Hälfte der Befragten gab an, sich die Hände sorgfältiger zu waschen als vorher. Im Ländervergleich am deutlichsten ihr diesbezügliches Verhalten verändert haben die Finnen (61%), am wenigsten die Schweden. Auch die Art und Weise, wie die Leute ihre Hände waschen und trocknen, hat sich verändert: 42 % trocknen ihre Hände lieber mit Papier, in Finnland sogar 57 %. Überhaupt sieht die Mehrheit der Befragten Papier als die beste Option zum Händetrocknen.
Am schlimmsten ist für 58 %, wenn die Toilette schmutzig ist, für 45 %, wenn es schlecht riecht, und für 34 % fehlendes Toilettenpapier. Wobei es auch hier interessante Unterschiede zwischen den Ländern gibt: In Großbritannien sind es 48 %, die fehlendes Papier ärgerlich finden, im Vergleich zu nur 27 % der Dänen. Schmutzige Toiletten sind für die Finnen (64 %) noch ärgerlicher, während dies die Polen (51 %) am wenigsten stört.
Die Leute benutzen die Toilette als ihren eigenen Raum. Und die Angst vor Keimen sowie die Vorstellung, was andere Leute in der öffentlichen Toilette gemacht haben könnten, könnte laut Studie ihren eigenen Gewohnheiten entstammen.
Die häufigsten „Sekundär“-Aktivitäten der Befragten in öffentlichen Toiletten: Telefonieren und/oder Umziehen (32 %), Wasser trinken (22 %), Schminken (21 %), Windeln wechseln (19 %), Ausruhen (11 %), Geschlechtsverkehr (9 %), Schlafen (2%) oder mit dem Partner streiten (2 %)
Wie auch schon aus früheren Studien hervorgeht, haben die Menschen vor einer Menge Dinge Angst, die in der Toilette passiert sein könnten, bevor sie diese betreten haben. Von der Mehrheit der Befragten werden daher „berührungslose“ Lösungen für Papierhandtücher und Toilettenpapier (76 %) bevorzugt.
Um eine öffentliche Toilette besuchen zu können, unternehmen die Befragten verschiedener Dinge, um den Besuch so „berührungslos“ wie möglich zu gestalten: Gut die Hälfte wischt vor dem Hinsetzen den Sitz ab, 39 % legen Papier auf den Sitz, 31 % hocken, um den Sitz nicht zu berühren, knapp ein Drittel vermeidet ein Berühren der Türklinke und etwa ein Viertel verwendet Toilettenpapier bzw. Papierhandtücher, wenn sie etwas anfassen müssen.
Im Allgemeinen hat sich die Tendenz zum Händewaschen in allen Ländern verbessert. Die Anzahl der Menschen, die sich immer ihre Hände mit Seife waschen, hat sich in den vergangenen Jahren von 46% bis 71% auf 58% bis 80% verbessert. Wobei Männer ihre Hände seltener waschen als Frauen.
Zum Trocknen sieht die Mehrheit der Befragten (67%) Papier als die beste Option.
Die beste Toilette: Als die wichtigsten Dinge in einer öffentlichen Toilette wurden erhoben: Der ganze Waschraum ist sauber (73%). Es riecht frisch (41%). Es ist kostenlos (34%). Zusätzliche Rollen Toilettenpapier (27%). Es gibt Papierhandtücher (27%).
Auf die Frage, welche Hygieneprodukte als Zusatzleistung sie gerne in einer öffentlichen Toilette zur Verfügung hätten, reihten die Befragten Händedesinfektionsmittel ganz vorne (67%), gefolgt vom Feuchttuch und der Handcreme/-lotion.
Restaurant-Toiletten
Wenig überraschend ergab die Umfrage auch, dass die Toiletten in Restaurants sehr wichtig für den Gesamteindruck und den Ruf der Restaurants sind. Wenn die Toiletten in einem Restaurant schlecht sind, erwähnen dies nicht nur 79% ihren Freunden gegenüber, sondern schließen 76% daraus auch auf eine schmutzige und unhygienische Küche. 72% kommen nie mehr wieder.
In der gleichen Weise wie eine schlechte Toilette den Gesamteindruck des Restaurants beeinflusst, hinterlassen natürlich auch gute Toiletten entsprechende Eindrücke auf die Besucher.
Einen Teil des Gesamteindrucks in Restaurants macht das Papier und dessen Qualität aus. So wird für 72% der Eindruck verbessert, wenn gutes Papier zum Trocknen der Hände zur Verfügung steht. Für 69% spiegelt gutes Toilettenpapier den Gesamteindruck des Restaurants wider.