Gewoelbekeller

Sandstrahlen beim Kunden vor Ort

Mit der mutigen Umsetzung dieser Geschäftsidee hat sich Daniel Schollar die Lebensqualität wesentlich verbessert, einschließlich „viel mehr Zeit“ für seine Familie.

Text: Hansjörg Preims

Daniel Schollar
Daniel Schollar

Daniel Schollar, gelernter Maschinenschlosser, war zunächst bei verschiedenen Stahlbau- und Montagefirmen beschäftigt, zuletzt in einem international tätigen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Fertigung, den Verkauf und die Montage manueller und automatischer Sandstrahlanlagen spezialisiert hatte. Dabei mag ihm auch durch den Kopf gegangen sein, dass es keine gute Voraussetzung dafür ist, ein glückliches Familienleben mit Kindern zu verwirklichen, wenn man ständig irgendwo auf Montage und Inbetriebnahme von Sandstrahlanlagen unterwegs ist. Also beschloss er im Jahr 2008, sich sein anlagentechnisches Wissen zunutze und sich als Anwender dieser Anlagen selbstständig zu machen. Mobiles Sandstrahlen war die Geschäftsidee: Sandstrahlen beim Kunden vor Ort, um ihm lange Transportwege zu ersparen, wenn es sich um bewegliche Objekte wie Baumaschinen, Traktor- oder LKW-Teile handelt, bis hin zu Fahrrädern, Vespas, Motorradrahmen und Pkw-Felgen, sowie Sandstrahlen von unbeweglichen Objekten wie zum Beispiel Weinkellern, Stahl- und Betonkonstruktionen (Brücken, Lärmschutzwände), Holzdachstühlen, Gartenzäunen und Toren.
Zwecks entsprechender Mobilität kaufte sich Schollar einen alten VW-Bus, und mit einem noch viel älteren Kompressor betrieb er seine erste eigene Sandstrahlanlage. Für die Kundenakquisition konnte der Neo-Einmann-Unternehmer aus Zöfing (NÖ) zum einen seine früheren Kontakte als Monteur nutzen, zum anderen erfolgte diese durch Mundpropaganda, seine Homepage und über die Beschriftung seines Fahrzeuges.

2011 wurde dann ein moderner, leistungsfähigerer Kompressor (Kaeser M80 Fördermenge 8000L/min bei 8 bar) angeschafft, 2013 hatte der alte VW-Bus ausgedient und wurde durch einen VW Crafter Transporter ersetzt. Und da zum Beispiel ein Weinkeller auch mal ausgebaggert werden muss, um ihn sandstrahlen zu können, gehören seit 2012 auch ein Microbagger und ein kleiner Bobcat zum Equipment, mit dem Schollar für seine Kunden unterwegs ist – hauptsächlich in Wien und Niederösterreich, auf Anfrage aber auch in anderen Bundesländern. Seit 2010 verkauft und wartet Schollar übrigens auch Sandstrahlanlagen der deutschen Firma Contracor.
Beim Sandstrahlen – einerseits zur Vorbehandlung für eine Farbgrundierung oder eine Beschichtung, andererseits einfach zur Reinigung – werden unterschiedliche Strahlmittel eingesetzt wie Hochofenschlacke, Kupferschlacke, Glasperlen, Normalkorund, Edelkorund, Granatsand oder Hartgusskies. „Sandstrahlen“ ist der Überbegriff. Mit Edelkorund werden zum Beispiel rostfreie Stähle gestrahlt. Und es gibt im Wesentlichen zwei Arten des Sandstrahlens: trocken und Feuchtstrahlen. „Trockenstrahlen ist mehr oder weniger nur in Innenräumen möglich – zum Beispiel in einem Weinkeller, um Schimmel oder Verputzreste abzutragen –, während im Freibereich fast nur feucht gestrahlt wird – wobei durch eine spezielle Strahldüse dem Strahlmittel Wasser beigemengt wird, um die Staubentwicklung zu verringern“, erklärt Schollar. Verwendung findet diese Art des Sandstrahlens besonders bei der Bearbeitung von Beton oder Stein.
Aber auch bei Arbeiten im Freien, die in der Nähe von Gebäuden und Straßen durchgeführt werden, kommt das Feuchtstrahlen zum Einsatz.
Erstes Strahlmittel der Wahl im Freibereich ist Hochofenschlacke – weil es mit Abstand das günstigste ist, ein Einweg-Strahlmittel, das auch nicht mehr aufgesammelt wird. Wobei je nach zu strahlendem Objekt mit unterschiedlichem Druck und unterschiedlichen Korngrößen gestrahlt wird. Schollar: „Eine große Körnung von 1–2 Millimetern hat entsprechend ihrer großen kinetischen Energie auch eine große abrasive Wirkung. Zum Beispiel lassen sich damit schneller Rostpartikel abtragen.“ Wenn er zum Beispiel einen LKW-Rahmen strahle, dann in der Regel zuerst mit grobem Material und anschließend mit feiner Körnung von 0,2 bis 0,5 Millimeter, um den Rost porentief zu entfernen. Bei Holz wiederum verwende man eine feinere Schlackenkörnung, aber mit geringerem Druck und größerem Abstand zum Objekt. Wobei meistens die oberste Schicht abgetragen wird und das Holz wieder seine ursprüngliche, neuwertige Holzfarbe erhält.
„Irgendwann hätte ich auch gern eine eigene Halle, einen eigenen Strahlraum“, so Schollar zu seinen Unternehmenszielen. Beim Herumfahren müsse er das ganze Strahlmaterial händisch in den Kessel einfüllen, und das könne eine Tonne, aber auch schon mal bis zu vier Tonnen am Tag sein. Dieses Ziel gelte es aber auch noch abzuwägen gegen den „Nachteil, dass die Kunden die zu strahlenden beweglichen Objekte dann in zerlegtem Zustand herbringen müssten.“
Aber auch schon jetzt hätten sich die Erwartungen, die mit seiner Geschäftsidee verbunden waren, mehr als erfüllt, sagt Schollar. Die gesamte Lebensqualität habe sich verbessert, einschließlich „viel mehr Zeit“ für seine Familie mit zwei kleinen Kindern.


DASCH Sandstrahlen – Daniel Schollar Schulstraße 23, 3441 Zöfing (NÖ) +436649477585 office@dasch-sandstrahlen.at, www.dasch-sandstrahlen.at


kommentare

2 Antworten

  1. Ich finde das mobile Sandstrahlen als Geschäftsidee sehr gelungen, da es dem Kunden sehr gut gefallen wird, wenn das Sandstrahlen beim ihm vor Ort durchgeführt wird, um ihm lange Transportwege zu ersparen. Mein Neffe möchte sich auch mit Sandstrahlen beschäftigen. Er hofft, dass er die Idee des mobilen Sandstrahlens auch benutzen darf.

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