Wutzlhofer

„Kommunen haben Bedarf an guter Beratung“

Rechtsanwalt Johannes Wutzlhofer von der österreichweit renommierten Dax Wutzlhofer und Partner Rechtsanwälte GmbH im Kurzinterview zum Thema Kommunen und Outsourcing.

Text: Hansjörg Preims

In einem Gespräch letztes Jahr mit ihm zum Thema Outsourcing der kommunalen Reinigung hob Mag. Johannes Wutzlhofer das Einsparpotenzial und die Qualitätssteigerung durch erstmaliges Auslagern dieser Dienstleistung hervor. Er sprach aber auch die entsprechenden Vorbehalte und Hemmschwellen in den Kommunen an, vor allem die Personaldiskussion, häufig fehle es in den Kommunen auch an einem professionell erstellten technischen Leistungsverzeichnis. Welche Möglichkeiten sieht er nun, Gemeinden / Kommunen trotz aller Vorbehalte stärker als bisher vom Outsourcing der Reinigung zu überzeugen? Was sind die stärksten Argumente?
Wutzlhofer: „Ein großer Vorteil einer Outsourcing-Lösung für die Gemeinden ist, dass man nicht nicht so viel organisatorischen Aufwand hat. Gemeindeeigene Angestellte gehen in den Urlaub, haben Krankenstände etc., das federt ein externes Unternehmen, das man beauftragt, alles ab. Und ich denke, dass sich auch mit dem richtigen Reinigungskonzept diverse Einsparungen erzielen lassen.“ Es sei in den Kommunen ja oft so, dass sich keiner damit beschäftige, wann was tatsächlich gereinigt werden müsse, bzw. dass man keine Fachkräfte dafür habe, sondern irgendwelche Mitarbeiter, die das vielleicht nur nebenbei machen würden und es auch nicht wirklich gelernt hätten. „Ich denke schon, wenn ein professionelles Unternehmen sich die einzelnen kommunalen Gebäude einmal genauer anschaut, dass dann die Reinigungsqualität erhöht wird und vielleicht auch der Reinigungsaufwand minimiert werden kann“, sagt Wutzlhofer.
Wer soll nun die entsprechende Überzeugungsarbeit leisten? Gehört das zur Akquisearbeit der Reinigungsunternehmen? Klar seien hier die Reinigungsunternehmen gefragt, wobei es in den einzelnen Bundesländern ja so genannte Gemeindeaufsichtsorgane gebe, über die man das machen könnte bzw. bei denen prinzipiell einmal das Bewusstsein für die Einsparungspotentiale durch Outsourcing geweckt werden könnte und die dann zentral vielleicht eher die Möglichkeit hätten, auf die Gemeinden einzuwirken“, schlägt Wutzlhofer vor. Und – das Ganze habe natürlich auch einen politischen Aspekt: „Denn eine Gemeinde bzw. der Bürgermeister kann Jobs schaffen, wenn man eigene Reinigungskräfte beschäftigt. In vielen Gemeinden denkt man wohl auch, ein Gemeindeamt, eine Volksschule, ein Kindergarten und ein Vereinshaus – das seien eh nicht viele Objekte. Und alles genauer zu evaluieren, würde nur Geld kosten. Doch vielleicht könnten auch mehrere Gemeinden das Ganze gemeinsam evaluieren lassen.“
Ansatzpunkte gebe es jedenfalls, man müsse nur schauen, wie man sich als Reinigungsunternehmen vorhantele. „Es mag am Anfang – Stichwort Qualitätssteigerung – vielleicht etwas verstörend sein, dem Bürgermeister quasi zu sagen, ,wir können es besser als Ihre eigenen Leute‘, aber die professionelle Reinigung ist ein Handwerk, der Bürgermeister würde den Geschirrspüler auch nicht von jemandem reparieren lassen, der kein Fachmann ist“, so der Ausschreibungsexperte. Aber die Reinigungsbranche werde einfach vom Zugang her nach wie vor anders, weniger als Fachbereich gesehen – wobei es in der Zwischenzeit, mit den vielen unterschiedlichen Bodenbelägen zum Beispiel in einem Schulgebäude, zunehmend Bedarf an guter Beratung gebe.

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