naechsteJahre

Bahnbrechende Veränderungen

Welche EINE Entwicklung wird die Reinigungsbranche in den nächsten Jahren am stärksten prägen? Nachstehendem Rundruf unter Branchenvertretern zufolge sind das die Themen Nachhaltigkeit, Personalgewinnung und -entwicklung, Digitalisierung, Robotik, Künstliche Intelligenz und verstärkt Tagreinigung.

Personalentwicklung im Fokus

Peter Edelmayer, Geschäftsführer von Dussmann Österreich:

„Am prägendsten für unsere Branche werden Personalgewinnung und Personalentwicklung sein. Unternehmerisches Handeln muss sich daher – neben der optimalen Kundenbetreuung – darauf fokussieren, wie man Teams zufrieden stellt und langfristig an das Unternehmen bindet. Zentral dafür sind ein angenehmes Arbeitsklima, diverse Benefits, eine hohe Berufs-Identifikation sowie interne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Gefragt sind darüber hinaus flexible Arbeitszeitmodelle, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen. Was das betrifft, bietet unsere Branche durchaus Vorteile. So kann man in der Betriebsgastronomie nur untertags arbeiten und die Reinigung bietet zahlreiche Stellen, die mit flexiblen Teilzeitmodellen bewältigbar sind. Wir bei Dussmann fokussieren uns auf interne Karrieren durch Weiterbildungen und setzen auch auf Robotics. Roboter ergänzen Teams und sind eine Chance, denn wer lernt mit ihnen zu arbeiten, qualifiziert sich bereits für das Arbeiten der Zukunft!“


Tauziehen um qualifizierte Mitarbeitende

Oliver Attensam, Geschäftsführung Attensam Unternehmensgruppe:

„Die Reinigungsbranche wird auch in den kommenden Jahren entscheidend vom Facharbeitermangel geprägt bleiben. Erschwerend kommt hinzu, dass Reinigungskräfte aufgrund des allgemeinen Personalmangels vermehrt in Branchen mit attraktiveren Löhnen abwandern. Es ist davon auszugehen, dass sich die bereits bestehende Vollbeschäftigung in Westösterreich zeitverzögert auch in Ostösterreich bemerkbar machen und das Wachstum der Branche weiter dämpfen könnte. Um dieser Herausforderung proaktiv zu begegnen, ist die Entwicklung innovativer Strategien zur Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitenden unerlässlich. Als verantwortungsvoller und zukunftsorientierter Arbeitgeber bieten wir attraktive Karrieremöglichkeiten, ein sicheres Arbeitsumfeld sowie eine wettbewerbsfähige Vergütung und umfassende Sozialleistungen. Mit Weitblick wollen wir eine positive Zukunft gestalten.“


KI und Robotik

Karl-Heinz Bäuerle, Vertriebsleitung Europa columbus Reinigungsmaschinen G. Staehle GmbH u. Co.KG:

„Aus meiner Sicht wird die Digitalisierung weiter voranschreiten. Geprägt wird die nähere Zukunft allerdings durch den Fortschritt bei der Einführung autonomer Reinigungssysteme, einhergehend mit immer größeren Anteilen der KI.

Das wird nicht nur das intelligente Gebäudemanagement betreffen, wo unter Umständen nur noch die Flächen und Räume gereinigt werden, die benutzt wurden, sondern auch die technische Entwicklung der Robotik mit immer besseren Sensoren und Kameras, um Verschmutzung und Hindernisse zu erkennen und die Reinigungsleistung entsprechend anzupassen.

Auch bei der Entwicklung humanoider Roboter, die für heutige Reinigungsroboter unzugängliche Objekte reinigen, wird es Fortschritte geben. Eine zeitliche Prognose zur Marktreife und -einführung solcher Systeme wage ich nicht.

Am Ende stellt sich die Frage, wie die Leistung des Menschen und der KI synchronisiert bzw. koordiniert werden kann.“


Echte Nachhaltigkeit

Dr. Thomas Schnell, Geschäftsführung Dr. Schnell:

„Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen schon jetzt wesentliche wirtschaftliche Entscheidungen in der Reinigungsbranche, doch an vielen Stellen ist nachhaltig nicht gleich nachhaltig. Ein paar umweltfreundliche Produkte hier, eine Aktion da und das Gewissen ist beruhigt. Doch das reicht nicht mehr. Angesichts wachsender Umweltprobleme steigt die Nachfrage nach echter Nachhaltigkeit stetig weiter.

Unsere Kunden verfügen heute über ein deutlich höheres Umweltbewusstsein als früher. Sie wollen nachvollziehbare Informationen zu verwendeten Produkten und Prozessen, um Umwelt-Versprechen überprüfen können. Das heißt für uns, Umweltauswirkungen analysieren, vor allem reduzieren und auch kommunizieren zu können, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Umweltlabels anerkannter unabhängiger Prüfstellen helfen dabei. Damit sind Anwender sicher, dass sich hinter dem Begriff Nachhaltigkeit nicht nur Greenwashing verbirgt. Gemeinsam mit unseren Lieferanten und Kunden werden wir weiter intensiv daran arbeiten, unseren Fußabdruck zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten.“


Digitale Lösungen als große Chance

Simon Meinschad, Geschäfts-führer hollu:

„Der Personal-mangel ist eine der größten Heraus-forderungen auf dem Arbeitsmarkt: 8 von 10 Unternehmen in Österreich haben Schwierigkeiten, für offene Stellen geeignete Bewerber*innen zu finden (Quelle: Arbeitsministerium). Wie kann gerade die sehr personalintensive Branche der Gebäudedienstleister diese Herausforderung meistern? Wie gelingt es, Stellen richtig zu besetzen, Mitarbeiterfluktuation zu vermeiden, Sprachbarrieren zu überbrücken? Wir bei hollu sehen digitale Lösungen als große Chance und Unterstützung. Es geht darum, möglichst standardisierte Abläufe für die tägliche Arbeit zur Verfügung zu stellen und somit Sicherheit in der Anwendung und gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Mit unserem digitalen Prozessmanager NOA werden Mitarbeiter*innen im Alltag digital begleitet und entlastet, Prozesse verbessert, alle Tätigkeiten genau dokumentiert. Für uns liegt der größte Hebel in der Digitalisierung.“


Roboter werden gebäudeübergreifend arbeiten

Markus Vrana, Geschäftsbereichsleiter infrastrukturelle Services von immOH! – Energie und Gebäudemanagement GmbH:

„Weiterhin ist die Digitalisierung der Gebäudereinigung ein Trend, der auch die nächsten Jahre anhalten wird. Durch den Einsatz von Technologien wie Reinigungsrobotern, automatisierten Reinigungssystemen oder digitalen Arbeitsabläufen können Effizienz und Qualität weiter gesteigert werden. Zudem ermöglicht die Digitalisierung eine bessere Überwachung und Dokumentation der gesamten Reinigungsprozesse. Mit einer modernen Sensorik erkennt man heute schon eine Vielzahl von Hindernissen oder Problemen und kann darauf reagieren. In Verbindung mit KI werden autonome Roboter in Zukunft gebäudeübergreifend arbeiten können, was enormes Potenzial birgt. Dadurch werden sich auch bedarfsgerechte Reinigungsmaßnahmen, die auf die spezifischen Anforderungen eines Raumes oder Oberfläche angepasst sind, in den kommenden Jahren immer stärker entwickeln.“


Verstärkte Fokussierung auf Nachhaltigkeit

Marco Meitz, Verkaufsleiter Arndt Handels GmbH:

„Die Branche wird in den nächsten Jahren maßgeblich von einer bedeutenden Entwicklung geprägt sein: der verstärkten Fokussierung auf Nachhaltigkeit. Ein klares Beispiel für diesen Trend ist die Teilnahme von igefa an der CMS Berlin 2023 vom 19. bis zum 22. September. Angesichts der drängenden Klimakrise steht diesmal das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Die Messe wird auch eine „Sustainability School“ beherbergen, die Impulsvorträge bietet und anhand eigener Konzepte aufzeigt, wie die Reinigungsbranche dazu beitragen kann, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

Igefa wird u.a. erstmals ihre eigenen Instrumente auf der Messe präsentieren, die anderen Unternehmen dabei helfen sollen, ihre Aktivitäten umweltbewusster zu gestalten. Unter dem Namen „ingreen“ bietet das Unternehmen auch eine Dienstleistung an, die Kunden bei einer nachhaltigkeitsorientierten Beschaffung unterstützt. Die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit wird von igefa nicht nur auf Produktebene verfolgt, sondern auch in Bezug auf Arbeitsprozesse und Logistik.“

(Text gemeinsam mit Martketing IGEFA SE)


QUALIFIZIERTE AUSBILDUNG IM VORMARSCH

Andreas Ubl, Geschäftsführer IFMS:

„Die fortschreitende Automatisierung in der Reinigungsbranche und die gleichzeitig steigende Nachfrage nach einer gut qualifizierten Ausbildung wird die Art und Weise, wie Reinigungsdienste erbracht werden, revolutionieren und die Anforderungen an die Ausbildung von Reinigungskräften verändern.

Während einfachere und wiederholende Aufgaben von Maschinen übernommen werden können, wird die Rolle menschlicher Reinigungskräfte komplexer und anspruchsvoller. Kommunikation, technische Fähigkeiten, sowie Hygiene und Gesundheitsschutz werden eine noch größere Rolle in unserer Branche spielen. Reinigungskräfte werden vermehrt mit automatisierten Systemen, anderen Technikern und Mitarbeitern zusammenarbeiten. Die Fähigkeit Informationen zu teilen, effektiv zu kommunizieren und im Team zu arbeiten, wird zu einem noch wichtigeren Bestandteil der Reinigungsausbildung.“


Nachhaltigkeit treibende Kraft

Mario Reichel, Geschäftsführer Blitzblank:

„Die prägendste Entwicklung für die Reinigungs-branche in den kom-men-den Jahren wird zweifellos die zunehmende Fokussierung auf Nachhaltigkeit sein. Angesichts wachsender Umweltbewusstseins- und Nachhaltigkeitsziele wird die Branche verstärkt auf umweltfreundliche Reinigungsmethoden, -produkte und -prozesse setzen müssen. Von biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln und Dosierungsnotwendigkeiten, bis hin zur Reduzierung von Abfall und Energieverbrauch wird Nachhaltigkeit zur treibenden Kraft hinter Innovationen in der Reinigungsindustrie. Dies wird nicht nur die Umweltbelastung verringern, sondern auch die Wahrnehmung der Branche positiv beeinflussen und den steigenden Ansprüchen von umweltbewussten Kunden gerecht werden.

Die Branche bewegt sich in Richtung eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt und so eine bessere Zukunft für Menschen und Planeten schafft.“


Künstliche Intelligenz als Treiber

Erich Steinreiber, CEO ISS Österreich:

„Der Einsatz von KI und die damit einhergehende Neuausrichtung von Organisationen wurde durch den Aufstieg von ChatGPT nochmals beschleunigt. Diese Entwicklung macht auch vor uns als zukunftsorientiertenund führenden Facility Services Anbieter nicht halt.

Schon heute berührt KI zahlreiche Aspekte des intelligenten Gebäudemanagements. Mit ihrer Hilfe in Kombination mit der ebenfalls voranschreitenden Digitalisierung, unseren Dienstleistungen und ausgebildeten Mitarbeitenden kann die Lebensdauer von Objekten verlängert und die Kosten verringert werden. Beides unterstützt bei der Optimierung von bspw. Heizung, Kühlung oder Beleuchtung auf Grundlage von Faktoren wie Belegung, Wetter und Nutzer-Präferenzen oder der Reduzierung von Emissionen und Abfällen, ermöglicht aber etwa auch die vorrausschauende Überwachung und Behebung von Ausfällen in Echtzeit. Von der KI übernommene wiederkehrende Aufgaben ermöglichen zudem Mitarbeitenden, mehr Zeit mit höherwertigen Arbeiten zu verbringen.“


Nachhaltigkeit ist und bleibt entscheidend

Thomas Ulbricht CEO Werner & Mertz Professional:

„Die Entwicklung zu umfassender Nachhaltigkeit ist und bleibt das zentrale Thema unserer Branche.  Innovative und intelligente Konzepte für leistungsstarke und gleichzeitig nachhaltige professionelle Reinigungslösungen machen einen echten Unterschied für die Umwelt, ebenso wie eine konsequent praktizierte Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Rohstoffen bis hin zur Verpackung. Glaubwürdigkeit und Transparenz werden dabei zu entscheidenden Faktoren bei der Kaufentscheidung, die zukünftig durch die „Green Claims“-Richtlinie der Europäischen Union unterstützt wird. Unternehmen müssen nicht nur glaubhaft kommunizieren, sondern vor allem bereit sein, transparent und nachvollziehbar ihren eigenen CO₂-Ausstoß zu reduzieren, denn Kompensieren oder Propagieren allein schützt weder das Klima noch die weiteren planetaren Grenzen.“


Verstärkt Tagreinigung

Gerhard Komarek, GF SIGRON Handels- & SchulungsgmbH:

„Zwei wesentliche Entwicklungen in der Reinigungsbranche sehe ich in den nächsten Jahren in der Digitalisierung einerseits und im Personalbereich andererseits. Die Digitalisierung wird sich von allem im Bereich des Qualitätsmanagements in unterschiedlichsten Formen, welche z.B. für die Zeitverwaltung und Dienstplanung sowie für die Information der Arbeitsinhalte laut Leistungsverzeichnis von Personal organisiert, durchsetzen. Robotik – der Einsatz von Reinigungsrobotern – wird sich im Laufe der nächsten Jahre ebenfalls in der Reinigung mehr und mehr etablieren. Im Personalbereich sehe ich die größte Entwicklung in der Ausbildung und dem vermehrten Umsetzen der Tagreinigung. Gut geschulte MitarbeiterInnen sind ein wesentlicher Faktor, um z.B. bei Ausschreibungen konkurrenzfähig zu bleiben und sich vom Mitbewerb abzuheben. Die verstärkte Einführung der Tagreinigung in Objekten hat den Effekt, dass die Arbeit in der Branche attraktiver wird und sich leichter mit dem Familienleben (Kinderbetreuung …) vereinbaren lässt.“


Entwicklung der Verfügbarkeit von Mitarbeitern 

Michael Huemer, GF elefantenstark gmbh & co  og:

„Wirtschaftliche Bedingungen, technologische Fortschritte, soziale Trends und politische Entscheidungen, die Alterung der Bevölkerung und andere demografische Veränderungen, sinkendes Interesse an manuellen Berufen oder mangelnde Attraktivität von Reinigungsarbeiten – dies wird zu einem erhöhten Wettbewerb um Arbeitskräfte führen und die Löhne steigen lassen, was wünschenswert wäre, damit die Arbeit gewürdigt und gerechter entlohnt wird. Die Verwendung von immer vielseitigeren, leistungsfähigeren und effizienteren Reinigungsrobotern könnte die Qualität der Reinigung verbessern und gleichzeitig dem Bedarf an manuellen Arbeitskräften entgegenwirken. Diese neuen Technologien und Arbeitsweisen erfordern eine bessere Ausbildung und Qualifikation der Mitarbeiter.  Verbesserte Arbeitsbedingungen, Lohnanpassungen, Aufstiegsmöglichkeiten und soziale Anreize könnten dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Mitarbeitern in der Reinigungsbranche aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen.“


Nachhaltig in die Zukunft

Dirk Christophel, Chief Operating Officer, SIMACEK GmbH

„Nachhaltiges Wachstum wird dann erzielt, wenn man die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte gleichermaßen beachtet –  diese Entwicklung wird die Facility Management-Branche in den nächsten Jahren maßgeblich beeinflussen. Denn auch die Wettbewerbsfähigkeit jedes einzelnen Unternehmens wird sich zunehmend an der Nachhaltigkeit orientieren. Bei SIMACEK setzen wir bereits seit Jahren auf Corporate Social Responsibility in allen Bereichen. Ein Paradebeispiel dafür ist die SIMACEK Akademie, die unter anderem auch benachteiligten Personen erstklassige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Ein weiterer Beleg: Die bereits langjährige Nutzung von biologischen und somit chemiefreien Reinigungsmitteln. Oder auch der Einsatz qualitativer Produkte von lokalen Herstellern bei unserer Verpflegungsmarke Contento. Dank unseres Engagements für eine umfassende ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit wurde SIMACEK mit der EcoVadis Platinum Medal ausgezeichnet und gehört damit zu den Top 1% der nachhaltigsten Unternehmen weltweit.“


Echte Nachhaltigkeit durch Kreislaufwirtschaft

Heinz Peter Ewinger, Geschäftsführer E.MAYR Reinigungstechnik GesmbH:

„Obwohl sich die Reinigung in den letzten Jahren in Richtung Effizienzsteigerung und Kostentransparenz entwickelt hat, bin ich davon überzeugt, dass uns die Weiterentwicklungen zum Thema Nachhaltigkeit am meisten prägen werden.

Jedes Unternehmen wird sich kurzfristig mit dieser Thematik beschäftigen müssen, nicht zuletzt aufgrund gesetzlicher Richtlinien. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein werden in der Reinigungsbranche nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein. 

In der Produktion von Reinigungsmitteln und Zubehör werden Cradle to Cradle Kreislaufprozesse und CO2 Neutralität den Grundstock für diesen Wandel bilden. Dieser beginnt bei der Rohstoffbeschaffung und geht über die Produktion bis hin zum Recycling und der Entsorgung.

Hier stehen unserer Branche große Veränderungen bevor! Der Weg hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt ist aber ein unausweichlicher, dem sich keiner mehr entziehen kann und soll.“


Die Macht der Automatisierung

Viktor Wagner, Geschäftsführer der REIWAG Facility Services GmbH:

„Eine Entwicklung wird in den kommenden Jahren die Reinigungsbranche besonders prägend sein: die fortschreitende Automatisierung. Sie wird die Art und Weise, wie Reinigungsdienste erbracht werden, grundlegend verändern und eine höhere Effizienz und Genauigkeit in der Reinigung ermöglichen. Roboter und autonome Maschinen werden in der Lage sein, wiederholende und zeitaufwändige Aufgaben wie das Staubsaugen, Wischen und Desinfizieren von Räumen zu übernehmen. Dies führt nicht nur zu einer Steigerung der Produktivität, sondern minimiert auch menschliche Fehler und sorgt für konsistente Ergebnisse.

Ein weiterer Vorteil der Automatisierung ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Reinigungskräfte. Körperlich anstrengende Arbeiten können von Maschinen übernommen werden, wodurch das Risiko von Verletzungen und Überlastung reduziert wird. Dies trägt dazu bei, die Attraktivität der Branche als Arbeitsumfeld zu steigern und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen.

Die Automatisierung wird auch die Reinigung im Gesundheitswesen revolutionieren. Roboter können Krankenhäuser und klinische Umgebungen gründlicher desinfizieren, wodurch die Verbreitung von Krankheitserregern eingedämmt wird.“


Digitalisierung für Erfolgssteigerung

Cenk Bestepe, Geschäftsführung Vermop Österreich:

„Die Lösung ist, in Richtung Prozesse und deren Optimierung zu denken. 

Durch eine professionelle Analyse und Betrachtungsweise der Geschäftsprozesse in der Reinigung können die täglichen Herausforderungen messbar gemacht werden.

Beispiele sind hier Einschulungszeiten, Sprachbarrieren, Objekt- und Personaleinsatzplanungen sowie Reklamationen. Mithilfe der Digitalisierung können Maßnahmen zur Optimierung gesetzt werden, wodurch ALLE am Reinigungsprozess Beteiligten unterstützt werden. In der Branche steckt viel ungenutztes Potenzial, welches durch den Einsatz digitaler Systeme im Reinigungsalltag erkennbar wird und dadurch ausgeschöpft werden kann. Damit wird ein Weg in Richtung Zukunft geebnet und ein anhaltender Fortschritt in der gesamten Reinigungsbranche ermöglicht. Gemeinsam mit Freudenberg haben wir uns zu dem logischen Schritt entschieden, die Reinigungsbranche bei ihrer Erfolgssteigerung zu unterstützen. 

Warum also noch warten?“ 


Beschleunigung der Arbeitsprozesse

Luke Smus, Geschäftsführer Wetrok Austria GmbH:

„Überall wird über Robotik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit gesprochen. Was der eigentliche Treiber hinter diesen Megatrends ist: die Zeit. Alles muss schneller gehen und unsere Kundinnen und Kunden wollen bereits heute die Reinigungslösungen von morgen. Dabei geht es aber um viel mehr als nur um Produkte. Was die Reinigungsbranche in den nächsten Jahren am stärksten prägen wird, ist die Beschleunigung der Arbeitsprozesse.“


Digital, digitaler

Stefanie Hagleitner, Hagleitner – Head of Product Management:

„Kalkulierbar zu arbeiten, ist Anspruch der Branche. Hierbei gibt es reichlich Potenzial. Reinigungstouren sollen ideal ablaufen, jeder Weg will entsprechend geplant sein. Möglich machen das Gerätedaten: Hygienespender und Dosiersysteme informieren heute standardmäßig über Abgabemenge, Füllstand und Energiestatus. Helfen wird dies zunehmend auch bei der Bestell- und Lieferlogistik. Gefahren wird, was nötig ist; die Emissions-Extrameile entfällt, gleichzeitig trifft die Ware zum richtigen Moment ein. Überhaupt verträgt sich der Klimaschutz mit dem Alltagsnutzen: Produkt- und Sicherheitsdatenblätter kommen via App, Ausdrucken war einmal. Die Digitalisierung macht nirgends halt, jegliche Produktvertauschung unterbindet ein RFID-Chip. Künstliche Intelligenz wird Digital-Ansätze in Zukunft überdies stark vernetzen.“


Alles unter einen Hut bringen….

Thomas Schiefer, Österreich-Geschäftsführung Vebego Facility Services:

„Weitere Kosteneinsparungswünsche unserer Kunden, verbunden mit dem Einsatz div. Sensoren (Arbeitsplatzbelegung, Anzahl der WC Besucher*innen, Spender, Mistkübel …) wird langsam zu einer Ablösung des klassischen Leistungsverzeichnisses hin zu einem Reinigungsumfang „auf Abruf“ und einem vermehrten  Einsatz von Robotern führen. Natürlich alles maximal ökologisch und nachhaltig und umfangreich zertifiziert. Unsere Herausforderung wird sein, diese Wünsche, gesetzliche Vorgaben und die berechtigten Ansprüche unserer Mitarbeiter*innen unter einen Hut zu bringen. Doch genau darin liegt auch eine Chance für innovative Unternehmen. Nachhaltiges Immobilienmanagement wird umfangreiche Digitalisierung, klare Prozesse und Dokumentationen, nachhaltige Produkte, Geräte und Lieferantenketten, aber auch soziale Nachhaltigkeit notwendig machen. Vebego ist da schon jetzt sehr gut aufgestellt.“


Autonome Maschinen werden den Menschen entlasten

Judith Stangl-Widmar, Geschäftsführerin Stangl Reinigungstechnik GmbH:

„Aus unserer Sicht werden die großen Entwicklungen Konnektivität (auch IOT) und autonome Systeme prägend sein für die kommenden Jahre. Über Konnektivität werden Anbieter eine erhöhte Transparenz und Effizienz des gesamten Maschinenbestandes und ihrer Abläufe erhalten. 

Zugleich kann die Einsatzsicherheit der Maschinen, durch eine verstärkt digitale Anbindung – auch mit dem Maschinen-Anbieter und Servicepartner – und folglich auch das proaktive Maschinenmanagement erhöht werden, die Lebensdauerkosten der Maschinen werden dadurch gesenkt. 

Autonome Maschinen werden vermehrt Flächen selbständig reinigen, damit den Menschen entlasten, den Druck des Arbeitskräftemangels lindern und zugleich für mehr Effizienz in der Reinigung sorgen, vor allem bei der Reinigung großer Flächen. 

Eine dauerhafte Verfügbarkeit der autonomen Maschinen und deren einfache Handhabung, werden wesentliche Kriterien im täglichen Einsatz sein.“


Zunehmender Einsatz von Robotern

Thomas Meindorfer, Bereichsleiter Technik bei Markas:

„Die EINE Entwicklung ist aus meiner Sicht der zunehmende Einsatz von Robotern. Vor allem in der Bodenreinigung sind diese in Zukunft nicht mehr wegzudenken. Aufgrund des Arbeitskräftemangels sehen wir diese Entwicklung auch sehr positiv. Die Einsatzmöglichkeiten werden immer praxisnaher, zumal Roboter mittlerweile auch kleinere Flächen sehr gut bewerkstelligen. Dadurch können wir Prozesse und Kosten optimieren. Die Reinigungskräfte werden aber auch in Zukunft im Mittelpunkt der Reinigungsdienstleistung stehen, denn Roboter können die Dienstleistung unterstützen, sie aber nicht ersetzen. Und es braucht zukünftig auch zusätzliche Skills der Mitarbeiter*innen, um die Roboter zu warten und zu betreuen. Ziel ist es jedenfalls, das Zusammenspiel zwischen Reinigungskräften und Robotern so zu gestalten, um auch zukünftig das beste Ergebnis in puncto Qualität und Kundenzufriedenheit zu erzielen.“ 


Digitalisierung und Fachkräftemangel

Michael Freitag, Country CEO und Geschäftsführer Sodexo Austria:

„Die Suche nach Fachkräften wird uns in Zukunft noch stärker beschäftigen. Der digitale Fortschritt ist auch im Facility Management Fluch und Segen zugleich. Einerseits werden zunehmend Fachkräfte mit digitalem Know-how gebraucht, denn der Mangel an Expert:innen stellt eine Herausforderung dar, Betriebsabläufe effizient modernisieren und den technologischen Fortschritt nutzen zu können. Gleichzeitig kann dem Personalmangel in manchen Bereichen und Regionen durch neue Technologien auch entgegengewirkt werden. 

Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu halten, ist entscheidend. Bei Sodexo schaffen wir attraktive und sichere Arbeitsumgebungen, nutzen hybride Arbeitsmodelle und fördern eine klare Wertekultur. Darüber hinaus liegt ein Fokus auf der Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Wir sehen es als Motivation und Investition in die Zukunft und setzen hier auf angemessene Schulungsprogramme.“


Automatisierung auf dem Vormarsch 

Michael Lackner, Geschäftsführung Dr. Sasse Facility Management GmbH:

„In den kommenden Jahren wird sich die Reinigungsbranche maßgeblich durch die fortschreitende Automatisierung verändern. Der Einsatz von Reinigungsrobotern wird die Effizienz und Qualität der Reinigungsprozesse erheblich steigern. Diese intelligenten Maschinen sind in der Lage, autonom Böden zu saugen, zu wischen und sogar Fenster zu putzen. Die Automatisierung dieser Aufgaben ermöglicht es dem Reinigungspersonal, sich auf anspruchsvollere und spezialisierte Tätigkeiten zu konzentrieren.

Neben Robotern werden spezialisierte Apps einen entscheidenden Beitrag leisten. Diese Anwendungen ermöglichen eine transparente Erfassung der erbrachten Leistungen. Mittels Sensorik werden zukünftig die erledigten Aufgaben der Reinigungskräfte automatisch erfasst. Dies führt zu einem effizienteren Zeit- und Arbeitsmanagement, da Reinigungspläne präzise erstellt und die Ressourcen besser optimiert werden können.“


Technologie & Nachhaltigkeit als Treiber

Christian Ftacsek, Geschäftsführender Gesellschafter der Reinigungstechnik 4 You GmbH:

„Die Reinigungsbranche steht vor einer bahnbrechenden Veränderung, angetrieben von Technologieinnovationen und einem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Mit einer immer stärkeren Fokussierung auf Effizienz, Umweltschutz und Kundenzufriedenheit.

Im Mittelpunkt steht die Integration von fortschrittlichen Technologien in die Reinigungsprozesse. Automatisierung, künstliche Intelligenz und Robotik werden in den kommenden Jahren eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.

Ein weiterer Aspekt, der die Reinigungsbranche der Zukunft prägen wird, ist die Nachhaltigkeit. Immer mehr Unternehmen und Institutionen legen großen Wert auf umweltfreundliche Reinigungsmethoden und -produkte. Biologisch abbaubare Reinigungsmittel, effizientere Wassernutzung werden zu branchenweiten Standards. (z.B. Tennant ec-H2O chemiefreie Reinigung).

Diese Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die Arbeitskräfte in der Branche. Die Aufgaben der Reinigungskräfte verlagern sich von einfachen manuellen Tätigkeiten hin zu anspruchsvolleren Aufgaben im Umgang mit Technologie. Schulungen und Weiterbildungen werden unerlässlich, um die Mitarbeiter auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und ihre Kompetenzen zu erweitern.“

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