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Ausbildung ist nicht gleich Ausbildung – Teil 3

Wie hält die heimische Ausbildungsszene die Qualität hoch? Ein Rundruf.

1. Wie wird bei Ihnen sichergestellt, dass die angebotene Ausbildung den aktuellsten Ansprüchen entspricht und für den Kursteilnehmer auch verwertbar ist (Zeugnis, Ausschreibung …)?

Christoph Guserl, Gebäudereiniger-Akademie: „Unsere Kursmaßnahmen werden regelmäßig evaluiert. Die Ausstattung sowie die Unterlagen werden geprüft, gegebenenfalls angepasst, sodass KursteilnehmerInnen sicher sein können, eine adäquate, moderne und praxistaugliche Ausbildung zu erhalten. Mir ist es besonders wichtig, dass die TeilnehmerInnen nicht nur ein Zertifikat in ihren Händen halten, sondern für den Alltag in unserer Branche bestens vorbereitet zu sein.“

Franz Astleithner, LIM NÖ: „Durch die Ausbildung über das WIFI ist sicher gestellt, dass die Unterlagen auf dem neuesten Stand sind und es ein dementsprechendes Zeugnis gibt und dazu noch die Sicherheit, dass der Kursteilnehmer den Kurs auch besucht hat!“

Gerhard Apfelthaler, SIGRON: „Dass die angebotene Ausbildung den aktuellsten Ansprüchen entspricht, stellen wir sicher, indem wir zu den Vorgaben der Inhalte aus der ÖNORM D2040 unsere Unterlagen immer wieder durch zum Beispiel neue Erkenntnisse oder neue etablierte Technologien am Markt ergänzen. D.h., selbst bei Ausbildungen, wo wir, wie meines Wissens alle anderen Ausbildungsinstitute auch, die Ausbildungsunterlagen zukaufen, Stichwort Handbuch für den Vorbereitungskurs zur Meisterausbildung, gibt es Ergänzungsunterlagen. Das ist notwendig, weil die aktualisierten Ausgaben alle 2 bis 3 Jahre erscheinen und hier zwischenzeitlich immer wieder Ergänzungen notwendig sein können.

Die Verwertbarkeit und Anerkennung beispielsweise bei Ausschreibungen für den einzelnen Kursteilnehmer*innen ergibt sich daraus, dass wir in unserem Schulungszentrum nur Kurse aus der ÖNORM D2040 anbieten, für welche wir zertifiziert wurden und auch die Freigabe des Arbeitskreises Aus-und Weiterbildung der Bundesinnung erhalten haben.“

Elisabeth Scherbaum, BFI Wien: „Am BFI Wien bieten wir derzeit folgende Ausbildungen im Bereich Gebäudereinigung und Hausbetreuung an:

  • Vorbereitung auf die LAP ReinigungstechnikerIn
  • Denkmal-, Fassaden- und GebäudereinigungsmeisterIn laut ÖNORM D 2040
  • Geprüfte/r ObjektleiterIn gem. ÖNORM D 2040
  • Geprüfte/r HausbetreuerIn laut Ö-NORM D 2040

Durch die Kooperation des BFI Wien mit der Gebäudereinigungsakademie der Wiener Gebäudereiniger, Europas modernstem Ausbildungszentrum für Gebäude­reinigung und Hausbetreuung, können wir sicherstellen, dass die Inhalte unserer Ausbildungen immer topaktuell und auf dem neuesten Stand der Branche sind.“

Harald Lembacher, Clean Club: „Wir sind ISO 29990 zertifiziert und arbeiten nach der Ö-Norm D 2040“

Nikolaus Tatschl, The Cleaning Company: „Unsere Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind unter anderem: 

  • Wir holen das Feedback von Kursteilnehmern während der Kursmaßnahme ein, bei Kursende und dann noch einmal 6 Monate nach Kursende. Das Feedback ermitteln wir nicht nur mit Fragebögen, sondern auch mittels persönlicher Gespräche.
  • Regelmäßige Audits von Zertifizierungsstellen zur Aufrechterhaltung der ISO Zertifizierung. 
  • Bei Lehrabschluss- und Meisterkursen besprechen wir nach den Prüfungen mit den Prüfungskommissionen die Wirksamkeit unserer Kursmaßnahmen.“

Oliver Bruck, Hagleitner Academy: „Aufgrund unserer Marktkenntnis als führender Anbieter im Bereich Hygiene sind wir über aktuelle Themen und Herausforderungen informiert und konzipieren auf Basis dessen maßgeschneiderte Angebote unter Berücksichtigung methodisch-didaktischer Theorie und Praxis. Unsere internen Trainer sind ExpertInnen, die ihre Referententätigkeit neben ihrer Funktion im Unternehmen ausüben. Sie verfügen somit über umfangreiche Marktkenntnisse und das notwendige Expertenwissen und bringen diese Expertise in die von ihnen geleiteten Veranstaltungen ein.“

Erich Nußbaummüller, hollu Akademie: „Wir sind an allen Standorten ISO 29990 zertifiziert. Zusätzlich sind wir TÜV-Zertifizierungspartner für Spezialausbildungen. Durch die laufende Überprüfung der Zertifizierungsstellen ist somit die Aktualität sichergestellt.“

Jeannette Bremböck, Werner & Mertz: „Das green care ACADEMY-Team ist laufend in Kontakt mit der WKO und auch mit dem Aus- und Weiterbildungskreis der DFG-Innung. Darüber hinaus haben wir unser Ohr auch immer ganz nahe am Kunden. Daher können wir auf aktuelle Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden konkret eingehen.

Ein Zeugnis gibt es zB für den erfolgreichen Abschluss unseres ÖNORM-Kurses Gebäudereinigungsdesinfektor, der eine schriftliche Prüfung beinhaltet. Andere Kurse wie der Basiskurs Reinigung oder Basiskurs Krankenhausreinigung werden mit einer Teilnahmebestätigung nachgewiesen.“

Erich Wolff, WIFI Steiermark: „Die Kursleitung obliegt der steirischen Innung, welche auch im Bundesarbeitskreis für Aus- und Weiterbildung vertreten ist. 

Die Ausbildungen werden am WIFI Steiermark gemäß der ÖNORM D 2040 durchgeführt. 

In den Ausbildungen sind ausschließlich TrainerInnen mit umfangreicher Praxis im Einsatz. 

Die TeilnehmerInnen können nach der Ausbildung die Prüfung zur/m ReinigungstechnikerIn oder die Meisterprüfung absolvieren.“

Harald Wolfslehner, WIFI OÖ: „Beim WIFI OÖ steht bei allen Aus- und Weiterbildungen der Praxisbezug an erster Stelle. Die zielgenaue Wissensvermittlung wird durch rund 2.700 anerkannte Fach- und Führungskräfte als Trainer und durch praxisorientierte, sofort umsetzbare Seminarinhalte erreicht. Durch diesen hohen Praxisbezug und die konsequenten Qualitätsstandards der Ausbildungen finden WIFI-Zeugnisse, Diplome und Zertifikate in der Wirtschaft hohe Anerkennung.“


2. Welche Rolle spielen Zertifizierungen (ÖNORM, ISO)?

Christoph Guserl, Gebäudereiniger-Akademie: „Die Zertifizierungen sind wichtige Kriterien um die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Kurs­angebote herzustellen. Es ist wichtig, Schulungsmaßnahmen und Trainings der ÖNORM D2040 entsprechend, durchzuführen. Dazu gehören die passenden, von der Bundesinnung freigegebenen Unterlagen, die Ausstattung und natürlich die geeigneten Vortragenden und TrainerInnen.“

Franz Astleithner, LIM NÖ:  „Die einzelnen ÖNORMen bezüglich Reinigung und Schädlingsbekämpfung sind voll in den Lehrstoff integriert!“

Gerhard Apfelthaler, SIGRON: „Zertifizierungen spielen eine sehr große Rolle! Die Kursteilnehmer*innen von Ausbildungen gemäß der ÖNORM D2040 können nur dann sicher gehen, dass ihre Ausbildung Gültigkeit hat, wenn sie diese bei einem zertifizierten Ausbildungsunternehmen gemacht haben. Das stellt sicher, dass ihre Ausbildung auch dem notwendigen und vorgegebenen Mindeststandard entspricht.

Ausbildungen bei nicht zertifizierten Anbietern werden von den ausschreibenden Stellen nicht akzeptiert oder anerkannt und haben schon oft zu bösen Überraschungen geführt.“

Elisabeth Scherbaum, BFI Wien:  „Unsere Ausbildungen entsprechen der ÖNORM D 2040. Somit haben nicht nur die AbsolventInnen, sondern auch die (potenziellen) Arbeitgeber die Gewiss­heit, dass die Ausbildung nach höchsten Qualitätsstandards erfolgt ist und State-of-the-art-Kompetenzen vermittelt worden sind.“

Harald Lembacher, Clean Club: „Zertifizierungen spielen eine sehr große, deshalb haben wir diese inkl. Ö-Cert Qualitätsanbieter, nur so ist sichergestellt dass die Ausbildungen vereinheitlicht sind und dadurch den gleichen Standard haben (inkl. der Prüfungen).“

Nikolaus Tatschl, The Cleaning Company: „Die Ö-Norm stellt qualitative Mindestanforderungen auf, über die wir bei unseren Kursen aber deutlich hinausgehen. So haben wir zB. bei den Meister- und LAP Kursen zusätzlich noch digitale Lernprogramme für die Kursteilnehmer im Einsatz, wir haben zeitgemäße Inhalte wie „Digitalisierung und Innovation” in den Kurs aufgenommen und erproben gerade den Einsatz von künstlich intelligenten Lernhilfen, um Kursteilnehmern das Lernen weiter zu erleichtern.“

Oliver Bruck, Hagleitner Academy: „Zertifizierungen sind v.a. hinsichtlich der Verwertung der Bildungsmaßnahmen wichtig. Deshalb befindet sich die Hagleitner Academy gerade im Zertifizierungsprozess gem. ISO 29990 und wird diesen im Dezember dieses Jahres abschließen.“

Erich Nußbaummüller, hollu Akademie: „Die ÖNORM D2040 zertifizierten Ausbildungen werden von uns am Standort Wolfern, welche alle Auflagen erfüllen, angeboten. An allen anderen Standorten sind wir ISO-zertifiziert und gleichzeitig TÜV-Zertifizierungspartner. Der Stellenwert der zertifizierten Ausbildungen ist für unser Unternehmen von großer Bedeutung.“

Jeannette Bremböck, Werner & Mertz: „Unser Standort Werner & Mertz Hallein ist nach DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001 und seit 2005 EMAS-zertifiziert. Daher war uns auch die Zertifizierung nach ISO 29990 – dem Qualitätsstandard für Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung – unserer green care ACADEMY sehr wichtig. Mit dieser Norm wurde ein international gültiger Standard für Bildungsanbieter geschaffen.“

Erich Wolff, WIFI Steiermark: „Für eine bundesweit einheitliche Ausbildung sind Normen unumgänglich, daher wird sehr großer Wert auf die jeweiligen Zertifizierungen gelegt. 

Die Ausbildungen werden gemäß ONÖRM D 2040 durchgeführt. 

Ebenso verfügt das WIFI Steiermark über die ISO 29990:2020 , ISO 9001:2015 und die Ö-Cert Zertifizierung.“

Harald Wolfslehner, WIFI OÖ: „Das WIFI OÖ ist nach der Norm ISO 9001 (nun in der Version 2015) seit 1994 und der Norm ISO 29990 seit 2013 zertifiziert. Das WIFI Oberösterreich sichert mit der ISO 9001 und ISO 29990 Qualität nach außen und innen und ist eine Garantie dafür, dass wir unsere Rolle als Marktführer in der Erwachsenenbildung ernst nehmen und unsere Kunden mit hervorragender Qualität in der Wissens- und Kompetenzvermittlung beraten und unterstützen. Durch regelmäßige interne und externe Audits wird die systematische Weiterentwicklung der Organisation sowie die Optimierung der Prozesse entsprechend der Qualitätsstandards unterstützt.“


3. Werden bei Ihnen auch Kurse ohne Zertifizierung angeboten? Wenn ja, warum?

Christoph Guserl, Gebäudereiniger-Akademie: „Wir möchten neben dem großen Kursangebot gem. der ÖNORM D2040 für unsere Mitgliedsbetriebe und auch SchulungsteilnehmerInnen flexibel bleiben. Die eingesetzten FachtrainerInnen sind in ihrem Bereich Spezialisten, darunter Sachverständige und Profis mit viel Erfahrung, nicht nur Theoretiker, sondern auch praxisnah. Somit sind wir sehr breit aufgestellt und können viele Themen professionell abdecken.“ 

Franz Astleithner, LIM NÖ:  „Ja; zB. der Kosmetikherstellerkurs. Der ist zwar auch zur Erlangung eines Zertifikats verpflichtend, aber auf freiwilliger Basis!“

Gerhard Apfelthaler, SIGRON: „Ja, wir bieten auch Kurse ohne Zertifizierung an. Hier handelt es sich zum Beispiel um Kurse für Mitarbeiter*innen aus einem Unternehmen, welche nur für spezielle oder bestimmte Aufgabenbereiche geschult werden sollen. In so einem Fall wird die Kursmaßnahme individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens bzw. der Schulungsteilnehmer*innen zusammengestellt. Möchte beispielsweise ein Unternehmen einen Kurstag für seine Sonderreiniger*innen nur für die Bearbeitung von elastischen Böden, dann werden die Inhalte und die Kursmaßnahme nur auf dieses Thema ausgerichtet. Die Teilnehmer*innen bekommen in diesem Fall auch nur eine Teilnahmebestätigung und kein Zertifikat.“

Elisabeth Scherbaum, BFI Wien: „Zusätzlich zu den Ausbildungen im Bereich Gebäudereinigung und Hausbetreuung bieten wir am BFI Wien noch den Diplomlehrgang Facility Management an. Mit unseren hochkarätigen Vortragenden erwerben bzw. vertiefen die TeilnehmerInnen in maßgeschneiderten Modulen das nötige technische und betriebswirtschaftliche Know-how, um komplexe Anlagen und Gebäude selbstständig zu managen.“

Harald Lembacher, Clean Club: „Nein, Kurse ohne Zertifizierung bieten wir nicht an, außer der Diamantpad-Kurs, dieser ist in der Ö-Norm noch nicht verankert, dies streben wir aber an.“

Nikolaus Tatschl, The Cleaning Company: „Natürlich werden bei uns auch Kurse außerhalb der Ö-Norm D 2040 angeboten. So bieten wir zum Beispiel seit Beginn der Coronakrise Schulungen zu Hygiene und Desinfektion, an die von den Kunden dringend nachgefragt werden, aber in der Ö-Norm so natürlich noch nicht abgebildet sind.“

Oliver Bruck, Hagleitner Academy: „Ja, da wir unsere Seminare aktuell unter dem Gesichtspunkt anbieten, unsere Kunden an der jahrzehntelangen Expertise und dem Knowhow von Hagleitner partizipieren zu lassen.“

Erich Nußbaummüller, hollu Akademie: „Unser Kursangebot umfasst sehr viele spezialisierte Fachseminare, welche in der ÖNORM D2040 nicht abgebildet sind. Diese können somit ohne Zertifizierung angeboten werden.“

Jeannette Bremböck, Werner & Mertz „Wir gehen bei unseren Schulungen ganz speziell auf Kundenwünsche und den Bedarf in den Objekten ein, um hier gezielt die Mitarbeiter auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Für diese kundenspezifischen Kurse gibt es keine Zertifizierungen.“

Erich Wolff, WIFI Steiermark: Ja, der Kosmetikherstellerkurs

Harald Wolfslehner, WIFI OÖ: Es gibt am WIFI OÖ auch Kurse, Lehrgänge und Seminare ohne Zertifizierung, wie z.B. Kurse zur Vermittlung von Basiswissen, zum Wissens-Update sowie zur Vertiefung, Festigung oder Spezialisierung von (praktischen) Qualifikationen.


4. Wird die angebotene Ausbildung Ihrer Meinung nach eher wegen der Inhalte besucht oder eher wegen der Verwertbarkeit (Zeugnis, Ausschreibung …)?

Christoph Guserl, Gebäudereiniger-Akademie: „Zum großen Teil als Aus- und Weiterbildung und als Möglichkeit einer Aufstiegschance. Es ist aber natürlich auch bemerkbar, dass unsere Mitgliedsbetriebe ausgebildete Fachkräfte benötigen, um bei diversen ausschreibenden Stellen Zertifizierungen vorlegen zu können. Die freiwillige Investition in das Personal für Aus- und Weiterbildung schwächelt noch. Die am Markt angebotenen Preise geben aber auch kaum Spielraum für Schulungen. Aus diesem Grund ist die Fluktuation auch meistens sehr hoch. Aus meiner Sicht ein Teufelskreislauf, den es gilt aus der Welt zu schaffen. Nur durch professionelle Leistungen beim Kunden vor Ort kann das Image langfristig verbessert werden – dazu benötigt es Fachkräfte.“

Franz Astleithner, LIM NÖ:  „Aus meiner Sicht wegen des Zeugnisses, und dadurch ist die Voraussetzung für die Erlangung des Titels Mst (=Meister) erfüllt und natürlich auch für die Einstufung bei Ausschreibungsstellen relevant. Und überdies – aus eigener Erfahrung – ist das vermittelte Wissen für den Erfolg des Meisters die richtige Voraussetzung!“ 

Gerhard Apfelthaler, SIGRON: „Hier kann man leider keine eindeutige Aussage treffen. Natürlich merken wir immer wieder, dass Teilnehmer*innen vom Unternehmen hauptsächlich wegen Ausschreibungen zur Ausbildung geschickt werden. Wir haben aber viele Teilnehmer*innen bei Ausbildungen, wo der Antrieb eher von ihnen selbst ausgeht, die Ausbildung zu machen, um im täglichen Handeln sicherer und besser zu werden oder um bessere berufliche Aufstiegsmöglichkeiten zu haben.“

Elisabeth Scherbaum, BFI Wien:  „Sowohl als auch. Durch die Kooperation mit der Gebäudereinigungsakademie sind die Inhalte unserer Ausbildungen am BFI Wien immer up to date. Und ein positiver Abschluss der Schulung bzw. das erlangte Zeugnis ist natürlich für unsere AbsolventInnen ein wichtiger Baustein für ihre berufliche Weiterentwicklung.“

Harald Lembacher, Clean Club: „Beides ist relevant, manche wollen nur das Zertifikat, um z.B. eine Firma zu gründen oder im Unternehmen besser zu verdienen, andere wollen sich weiterbilden, seltener beide Motive gleichzeitig.“

Nikolaus Tatschl, The Cleaning Company: „Sowohl als auch. Zum Glück entwickeln aber die meisten der Teilnehmer, die vornehmlich wegen der Verwertbarkeit gekommen sind, schnell Begeisterung auch für die Inhalte.“

Oliver Bruck, Hagleitner Academy: „Aufgrund der oben beschriebenen Situation steht bei uns das Motiv inhaltlicher Weiterbildung im Vordergrund.“

Erich Nußbaummüller, hollu Akademie: „Der überwiegende Anteil unserer Kursteilnehmer bucht Seminare aufgrund der fachlichen Kompetenz.“ 

Jeannette Bremböck, Werner & Mertz: „Sowohl als auch. Die Inhalte unserer Kurse sind sehr praxisnah und die Verwertbarkeit der erhaltenen Informationen ist somit sehr hoch. Wir wissen dies aus den Feedbackbögen der Kursteilnehmer.

Natürlich sind aber auch gesetzliche Vorgaben ein Thema. Unsere Kurse sind durch unsere ISO Zertifizierung offiziell anerkannt.“

Erich Wolff, WIFI Steiermark: „Zum einen Teil werden die Ausbildungen wegen des vermittelten, umfangreichen Wissens gebucht, zum anderen bzgl. Verwertbarkeit bei ausschreibenden Stellen.“

Harald Wolfslehner, WIFI OÖ: „Das WIFI OÖ präsentiert auch in diesem Herbst ein umfangreiches Angebot, bei dem Vielseitigkeit im Mittelpunkt steht. Für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bedeutet dies beste Chancen, um berufliche Qualifikationen zu vertiefen, neue berufliche Herausforderungen zu meistern bzw. sich zu qualifizierten Fachkräften weiterzuentwickeln.

Weiterbildung, Höherqualifizierung und Spezialisierung nehmen in der Berufswelt von heute einen hohen Stellwert ein. Denn qualifizierte Fachkräfte werden in Zukunft durch fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung noch gefragter sein, um Unternehmen und die ganze Wirtschaft voranzubringen.

Der technologische Wandel übt immer mehr Einfluss auf die geforderten Qualifikationen in unseren Unternehmen aus. Diese brauchen Fachkräfte mit Ausbildungen auf hohem Niveau und einem großen Anteil an praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Besonders stark werden in der Zukunft die sozialen Kompetenzen der im Arbeitsprozess tätigen Menschen gefordert sein.

Die Anforderungen an die Kompetenzen der Erwerbstätigen steigen, das bedeutet, dass die Nachfrage nach neuen Qualifikationen steigt und diese sollen mit einem Zeugnis oder Zertifikat auch belegt sein. Das bedeutet schlussfolgernd, dass die Auswahl der Aus-und Weiterbildungen gleichermaßen nach den Inhalten, aber auch stark nach der Verwertbarkeit ausgewählt werden.“


5. Ad Meisterkurse:
a) Steigt oder sinkt die Anzahl der Teilnehmer in den letzten 2 Jahren?
b) Wie viele Personen wurden bei Ihnen in den letzten 2 Jahren vorbereitet?
c) Ist es schwierig geeignete AusbildnerInnen zu finden?

Christoph Guserl, Gebäudereiniger-Akademie:

„ad a) In den letzten Jahren ist die Zahl annähernd gleich geblieben. Die Auslastung ist sehr gut, was uns bestärkt, einen guten Job zu machen

ad b) Mit jeweils zwei berufsbegleitenden Meisterprüfungsvorbereitungskursen im Frühjahr und Herbst und einen Intensiv-Sommerkurs haben wir 137 Personen die letzten zwei Jahre auf die Prüfung vorbereitet.

ad c) Ich bin sehr stolz auf mein Team voller SpezialistInnen. Unser Mitarbeiter- bzw. Trainerpool verfügt zurzeit über 36 Personen, wobei wir 16 unterschiedliche TrainerInnen, jede/r mit seinem Spezialgebiet, im Meisterprüfungsvorbereitungskurs einsetzen.“ 

Franz Astleithner, LIM NÖ: 

„ad a) Zur Zeit steigt die Anzahl der Teilnehmer durch unseren Einsatz und die entsprechende Förderung stetig!

ad b) 24 an der Zahl

ad c) Gut ausgebildete Vortragende sind besonders für den Schädlingsbekämpfervorbereitungskurs seit dem Abgang unseres Rudolf KUMBEIN Mangelware! Auch finden sich durch die neue MeisterprüfungsVO nur schwer entsprechende Vorsitzende, da für uns Vortragende nicht als Prüfer zugelassen werden! Bei den Reinigern gibt es hier weniger Probleme.“

Gerhard Apfelthaler, SIGRON:

„ad a) Die Teilnehmeranzahl ist in den vergangenen 2 Jahren eigentlich konstant geblieben. Durch die COVID-19 Situation mussten wir jetzt im Herbst 2020 die Teilnehmerzahl etwas reduzieren, um – aufgrund der räumlichen Situation – den notwendigen Abstand und alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten.

ad b) In den vergangenen beiden Jahren haben wir 76 Personen auf die Meisterprüfung vorbereitet.

ad c) Wenn man relativ neu mit einem Ausbildungszentrum beginnt, ist es sicher keine allzu leichte Aufgabe, die passenden Ausbildner*innen zu finden. Die Qualifikation der Ausbildner*innen ist mit der abgeschlossenen Meisterausbildung relativ rasch erfüllt. Aber hat der oder die Ausbildnerin auch das vertiefte Fachwissen für das jeweilige Thema, damit die Teilnehmer*innen auch hier die bestmögliche Ausbildung bekommen? Oder auch die soziale Kompetenz, mit den Teilnehmer*innen richtig umzugehen und das Thema gut und nachhaltig zu vermitteln? Wir haben hier das Glück, dass wir schon seit vielen Jahren ein Team aus 8-10 Ausbildner*innen einsetzen, mit denen wir und auch unsere Teilnehmer*innen, laut deren retournierten Feedbackbögen, zufrieden sind.“

Elisabeth Scherbaum, BFI Wien: 

„ad a) Bei unseren Meisterkursen steigt die Anzahl der TeilnehmerInnen.

ad b) Seit dem Jahr 2018 wurden am BFI Wien insgesamt 42 Personen in einem Meisterkurs auf die Meisterprüfung vorbereitet. Derzeit sind wieder 17 Personen im aktuell laufenden Kurs mit dabei.

ad c) Am BFI Wien legen wir seit jeher sehr großen Wert auf die Qualität unserer TrainerInnen, denn gute Vortragende sind das A und O einer guten Ausbildung. Durch unsere Kooperation mit der Gebäudereinigungsakademie werden unsere TeilnehmerInnen von ausgezeichneten Lehrkräften mit jahrelanger Erfahrung in Theorie und Praxis begleitet.“

Harald Lembacher, Clean Club:

„ad a) Steigt leicht

ad b) Ca. 20 (am WIFI Innsbruck wo ich Lehrgangsleiter bin)

ad c) Ja, die Ausbilder sollten theoretisch, praktisch und didaktisch fit sein, diese Kombination ist schwierig zu finden.“

Nikolaus Tatschl, The Cleaning Company: 

„ad a) Die Anzahl der Teilnehmer blieb die letzten Jahre konstant. Seit dem Ende des Lockdowns sind die Anmeldungen aber stark gestiegen. 

ad b)  In den letzten 2 Jahren haben wir ca. 100 Teilnehmer auf die Meisterprüfung vorbereitet. 

ad c) Ja und deshalb haben wir ein unternehmensinternes Ausbildungssystem für für unsere AusbilderInnen entwickelt.“

Oliver Bruck, Hagleitner Academy: „Wir bieten aktuell keine Meisterkurse an.“

Erich Nußbaummüller, hollu Akademie:

„ad a) die Teilnehmeranzahl steigt im Ausmaß von 20%

ad b) Meisterkurse werden in allen Ausbildungszentren angeboten, jedoch nur am Standort Wolfern entsprechend der ÖNORM D 2040; an allen Standorten wurden in den letzten 2 Jahren rund 50 Meister österreichweit ausgebildet.

ad c) Innerhalb der letzten 4 Jahre konnten im eigenen Unternehmen ausreichend fundiert ausgebildete Trainer für den Unterricht gewonnen werden. Die steigenden Teilnehmerzahlen und unterschiedlichen Kursorte benötigen auch in der Zukunft die geforderte Traineranzahl, welche derzeit am freien Markt nicht vorhanden ist.“

Jeannette Bremböck, Werner & Mertz: „Meisterkurse bieten wir nicht an.“

Erich Wolff, WIFI Steiermark:

„ad a) Eine leichte Steigerung in den letzten 2 Jahren ist bemerkbar.

ad b) Ca 74 Teilnehmer

ad c) Da unsere TrainerInnen eine sehr umfangreiche Einführungsphase und Weiterbildung durchlaufen, ist der Bedarf hervorragend gedeckt.“

Harald Wolfslehner, WIFI OÖ: „Die Anzahl der Kunden bei den Vorbereitungskursen auf die Meisterprüfungen sind im WIFI OÖ ziemlich konstant bei rund 400 Personen pro Kursjahr.

Zur Durchführung der Vorbereitungskurse konnte das WIFI OÖ bisher immer auf entsprechende Experten und Fachkräfte als Trainerinnen und Trainer zurückgreifen. 

Im WIFI OÖ gibt es die Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfungen für folgende Gewerbe:

Bäcker, Bodenleger, Dachdecker, Damenkleidermacher, Denkmal-Fassaden-Gebäudereinigung, Fleischer, Friseur, Garten- und Grünflächengestalter, Heizungstechniker, Herrenkleidermacher, Kälte- und Klimaanlagentechniker, Karosseriebauer, KFZ-Techniker, Konditor, Lackierer, Land- und Baumaschinentechnik, Lüftungstechniker, Maler, Metalltechnik, Pflasterer, Tischler, (Bau-)Spengler.“

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