Das Internationale Hagleitner-Hygieneforum beleuchtet jedes Jahr ein herausragendes Gesundheitsthema, 2024 ging es um die Gesundheitseinrichtung der Zukunft. © Hagleitner/Scheuringer
Das Internationale Hagleitner-Hygieneforum beleuchtet jedes Jahr ein herausragendes Gesundheitsthema, 2024 ging es um die Gesundheitseinrichtung der Zukunft. © Hagleitner/Scheuringer

Hygiene tangiert alle

Hagleitner-Hygieneforum: Die Gesundheitseinrichtung der Zukunft wird Hygiene transparent machen

Patientinnen und Patienten infizieren sich zu oft im Krankenhaus. Österreichweit sterben daran bis zu 5.000 Menschen pro Jahr, das ergibt die offizielle Schätzung. 396 Verkehrstote hat die Unfallstatistik von 2023 gemeldet, es handelt sich nicht einmal um ein Zwölftel. „Zu tun ist eine Menge“, äußerte sich Hans Hirschmann, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, auf dem Internationalen Hagleitner-Hygieneforum, das am 13. und 14. Juni 2024 zum siebenten Mal abgehalten wurde. „Um die Zahl der Krankenhausinfektionen zu senken, müssen die Verantwortlichen besser kooperieren. Das beginnt, wenn ein Spital geplant wird – betrifft dann zum Beispiel Architekten und Lieferanten untereinander: Die eine Firma erzeugt Oberflächenmaterialien, die andere Desinfektionsprodukte; beides sollte zueinanderpassen. Denn auch von Oberflächen geht eine Kontaminationsgefahr aus, Erreger überleben teils Tage und Wochen darauf“, so Hirschmann.

„Die Gesundheitseinrichtung der Zukunft wird Hygiene transparent machen“, führte Markus Hell ins Treffen. Hell ist Hygieniker und wissenschaftlicher Vorstand der Veranstaltung: „Hände zum Beispiel übertragen bis zu 80 Prozent der Infektionen. Ansteckung lässt sich vielfach durch Händehygiene unterbinden. Aber wird sie auch richtig gemacht? Künstliche Intelligenz kann Fehler perspektivisch fast ganz verhindern, hieran wird intensiv geforscht.”

Die Chemikerin Kerstin Heine hebt den Wert von Schulungen hervor: „Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Zigfach lauern im Alltag Fehlerquellen bei der Hygiene. Gleichzeitig gewinnen wir kontinuierlich neue Erkenntnisse. Wer im Gesundheitsbetrieb mitwirkt, muss Bescheid wissen. Gemeint sind nicht nur Ärztinnen und Ärzte, Hygiene tangiert alle.”

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