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Vertrauenssache

Zum hohen Anforderungsprofil der Kommunalfahrzeuge kommen wichtige Faktoren dazu: Kompakte, wendige, moderne Maschinen sind  gefragt, die umweltschonend und energiesparend sind. Ein Kriterium ist dennoch spielentscheidend: Das Vertrauen in die Kommunalprofis, die sich mit den speziellen Bedürfnissen von Gemeinden auseinandersetzen.

Text: Gabi Weiss

Sie schneiden und fräsen, sie bürsten und kehren, sie säubern und saugen, sie mähen und bewässern,  sie sind wendig und effizient, sie bieten Platz für zwei und mehr, sie sind wirtschaftlich und umweltschonend, sie entsprechen den neuesten Feinstaubbestimmungen. Sie sind 365 Tage im Jahr einsetzbar und bewerkstelligen jede Aufgabe mit Bravour. Die Rede ist von Kommunalfahrzeugen, Alleskönner auf ihrem Gebiet. Ihr Multitasking ist Vorraussetzung, die vielen Aufgaben in einer Kommune zu bewältigen. Und trotz allem sind sie ein Rädchen in einem großen Getriebe – aber ein wichtiges. „Kommunen haben den Bedarf an Komplettsystemen“, sagt Geschäftsführer Sigwald Töfferl von der AZ-Tech Austrowaren-Zimmer HandelsgmbH. „Damit meinen wir nicht nur die Maschine, sondern dazu zählen die Beratung für nutzenoptimale Gerätschaften, die begleitenden Serviceleistungen, Finanzierungsvarianten und auch die Verwertungsmöglichkeiten nach der optimalen Nutzungsdauer.“ One-Stop-Shop für Kommunen heißt das bewährte Verfahren, nach dem AZ-Tech auf die Bedürfnisse der Gemeinden eingeht und herausfindet, was genau zum Einsatz kommen soll. Der Trick im Auswählverfahren, um das richtige Kommunalfahrzeug für seine Zwecke zu finden, liegt darin, die Bedürfnisse genau zu erfassen. Denn die Auswahl an Kommunalfahrzeugen ist groß. Und ihre Vielseitigkeit scheint unermesslich. „Unsere Spezialisten beraten die Kunden in einem weiten Spektrum. Beispielsweise können wir Großmaschinen mit multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten über Kehrmaschinen bis hin zu Kompakttraktoren – wiederum für sämtliche Einsatzmöglichkeiten – anbieten. Unsere Assemblierung der „optimalen Lösung“ beginnt immer in der Kundenberatung und dort beim Hinterfragen der Kundenbedürfnisse. So bieten wir unseren Kommunalkunden nutzenmaximierte Systemlösungen an“, sagt Töfferl.

Boxenstopp

Wirtschaftlichkeit und Nutzen stehen bei der Wahl der passenden Kommunalfahrzeuge in der Prioritätenliste der Kommunen ganz weit oben. Ausgehend vom definierten Einsatzgebiet und Einsatzzweck werden die genannten Parameter festgelegt. Und dabei auf die Vorteile geachtet, die die Gerätschaften der  unterschiedlichen Hersteller anbieten und die sich zu einem System zusammenführen lassen. Was dabei herauskommt, ist ein Mix aus einzelnen Leistungskomponenten, die Kommunalfahrzeuge zu den begehrten Alleskönnern macht. So ist zum Beispiel der ISEKI SXG 326, den die AZ-Tech anbietet, ein Kommunaltraktor mit 27 PS Motorleistung, der über drei Anbauräume für verschiedene professionelle Anbaugeräte verfügt. Und in Null-Komma-Nichts zum Mäh-, Winter-, Kehr- und Transportprofi wird. Dank ausgeklügelter Technik ist es sogar möglich, innerhalb von drei Minuten einen Grasfangbehälter zu montieren. Und so der Aufgabe in kürzester Zeit gewachsen zu sein. Der „Boxenstopp“ wird damit auf ein Minimum reduziert, die Wirtschaftlichkeit der Gerätschaften auf ein Maximum erhöht.

Auch Stangl Kommunaltechnik setzt auf Kommunalfahrzeuge, auf die sich eine Vielzahl von Geräten anbauen und aufbauen lassen. „Unsere Fahrzeuge sind das ganze Jahr über für den Bauhof ein unersetzliches Arbeitsmittel. Egal ob für den professionellen Winterdienst, das Kehren von Straßen, Gehsteigen oder Plätzen, das Mähen von Rasen-, Grünflächen oder Straßenbanketten, das Bewässern von Pflanzen und vieles mehr“, sagt Harald Vogl, Leiter der Stangl Kommunaltechnik. Der Mehrfachnutzen, aber auch ein möglichst einfaches Umrüsten der verschiedenen Geräte steht bei der Entscheidung für das eine oder andere Gerät im Vordergrund.
Bei Stangl kommen Kommunalfahrzeuge zum Einsatz, die deutlich kompakter und wendiger sind als etablierte, große Kommunalfahrzeuge, günstiger in Anschaffung und Betrieb und dabei fast das gesamte Spektrum der kommunalen Einsätze erfüllen können. Die kleinen sind groß im Kommen, denn sie leisten immer mehr und eignen sich gerade durch ihre Kompaktheit ideal für die unterschiedlichsten Ansprüche. Das Wichtigste bleibt jedoch ihr Anwendungsgebiet. „Das angebotene Fahrzeug muss möglichst exakt für den konkreten Einsatzbedarf passen.
Sind mehrere Einsätze geplant, gibt meist jener Einsatz den Ausschlag, der in der jeweiligen Gemeinde die oberste Priorität hat“, so Vogl.

Alleskönner

Die Anforderungen an ein neues Kommunalfahrzeug für die Burgenländische Gemeinde Nickelsdorf waren hoch und vielseitig. Es sollten mit der Maschine möglichst alle Anforderungen abgedeckt werden, die im Laufe der Jahreszeiten in der Gemeinde anfallen, also Kehren und Winterdienst auf Wegen und Plätzen sowie das Mähen von Grünflächen. Und das mit möglichst geringem Aufwand für die Umrüstung. Dazu wünschte man sich ein wendiges und modernes Fahrzeug. Nach einer entsprechendes Auswahl- und Testphase konnte Stangl Kommunaltechnik die Mitarbeiter des Gemeindebauhofs in Nickelsdorf mit dem Hako Citymaster 1250 überzeugen. Eine moderne, extrem wendige und multifunktionelle Kommunalmaschine, ausgestattet mit einem leistungsstarken Kehraggregat. Die großen Kehrbesen sind hydraulisch schwenkbar und kehren das Sauggut zum zentralen Saugmund, der mittels leistungsstarker Saugturbine den Schmutz durch das Fahrzeug-Chassis in den Saugbehälter befördert. Die Frischwasserdüsen – gespeist durch das Umlaufwassersystem – sowie eine effektive Schmutzabscheidung im Behälter, sorgen für geringste Staubemission beim Kehren – der Citymaster 1250 ist nach der europäischen Feinstaubrichtlinie ‚PM 10‘ zertifiziert. Das Sauggut wird durch Kippen des Behälters entleert, dies ist bis zu einer Höhe von 1,45 Meter möglich. Zusätzliche und flexible Reinigungsmöglichkeiten bietet der am Fahrzeugheck eingebaute Hochdruckreiniger.
Mit nur wenigen Handgriffen kann das Fahrzeug zum Mähgerät umgerüstet werden. Das gemähte Gras wird direkt durch das Fahrzeugchassis in den Behälter abgesaugt. Das Mähwerk ist pendelnd aufgehängt und passt sich optimal am Boden an. Für den professionellen Winterdienst wurden ein Schneepflug, ein Schneekehrbesen sowie ein ‚Icefighter‘ Sole-Streuer des steirischen Herstellers Eco Technologies angeschafft. Einer für alles eben.

Kehrtwendung

Neudefinition der Saugleistung, heißt es bei Aebi-Schmidt Austria. Der Profi setzt mit der Swingo 200+ neue Standards in der Kompakt-Kehrmaschinen Klasse. Angetrieben wird die Schmidt Swingo 200+ von einem laufruhigen, verbrauchsoptimierten Euro5 Common Rail Dieselmotor mit integriertem Partikelfiltersystem. Ausgestattet mit dem optionalen Lärmpaket bleibt die 2-Kubikmeter-Kompaktkehrmaschine unter der Grenze von 99dB (A). Das erlaubt rund um die Uhr den kommunalen Reinigungseinsatz auch in Wohngebieten. Neue Technik setzt Schmidt auch in den Kehrsystemen ein. Die Kompaktkehrmaschine Swingo 200+ gibt es mit 2-Besen- und 3-Besen-System. „Jedes System ist in sich durchdacht und exakt auf maximale Reinigungsleistung ausgelegt“, erläutert Thomas Stoll von Aebi-Schmidt. Beide Varianten nutzen das bewährte Druck-Umlaufwassersystem, durch das Staub im Saugschacht gebunden wird, und tragen das Feinstaub-Zertifikat PM10. Das hydropneumatische Fahrwerk erlaubt die Absenkung im Kehrbetrieb um bis zu fünf Zentimeter, wodurch die kompakte 2-Kubikmeter-Kehrmaschine auch niedrige Einfahrten von Tiefgaragen und Parkhäusern meistert. Ein weiterer Vorteil: Durch das Absenken und wieder Hochfahren nivelliert sich die Federung automatisch. „Auch das“, so Stoll, „spart Wartungskosten und erhöht die Betriebszeiten“.

Einsatz-Fahrzeug

Ein bewährtes Kommunalfahrzeug ist auch das Bokimobil 1351 HY, das die Berger Kommunaltechnik für den Einsatz in der Stadtgemeinde Schladming empfahl – es kam gerade richtig zur Alpinen Ski-WM. Im Winter verrichtete es als Schneeräumgerät mit Vario-Schneepflug, Aufsattelstreuer und Schneefräse seinen Dienst. Im Sommer wird es mit einer Gießanlage zum Blumengießen eingesetzt und erledigt alle Mäh- oder Kehrarbeiten. Das Mobil entspricht somit genau dem Trend: Es ist kompakt und vielseitig einsetzbar.

Eine andere Hochleistungsmaschine ist der City Ranger 3500 mit hoher Saugkraft und energiesparenden Betrieb. Der Ranger ist ausgestattet mit individuell einstellbaren, frontseitigen Bürsten, die ausgefahren und hochgezogen werden können. Mit ihm ist eine Hochentleerung bis zu 1,6 m und einem Handsaugschlauch zur Reinigung von Sinkschächten ist möglich. Der 1,4 m³ große Kehrgutbehälter ist durch die große Kehrbreite von 1,3 bis 3,1 m ideal für den Einsatz als Kehrsaugmaschine für kommunale Anforderungen.

Umweltschutz

Bei Springer Kommunal-Technik kommt wiederum das neuentwickelte Nachräumklavier zum Einsatz, das sich in den harten Wintermonaten in den Städten Wien und Köln bereits bewährt hat. Durch die perfekte Bodenanpassung der zweiten Klinge werden die Schneereste selbst aus tiefen Straßenunebenheiten geräumt. Das hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Streusalzmenge und spart somit Kosten und schont die Umwelt. Dass der Einsatz von Winterdienstgeräten nicht mit dem Frühjahr enden muss, zeigt ein Projekt, das die Springer Kommunaltechnik gemeinsam mit dem Magistrat Klagenfurt im Zuge des EU-Life Projektes CMA+ zur Feinstaubreduktion umgesetzt hat. Eine neue Maßnahme ist die Ausbringung eines flüssigen Feinstaubklebers auf Calcium Magnesium Acetat Basis – kurz CMA, vor allem auf stark befahrenen Durchzugsstraßen an Tagen mit hohen Feinstaubelastungswerten. Dieser biologisch abbaubare CMA-Klebstoff bindet den am Boden befindlichen Feinstaub und verhindert so die Aufwirbelung durch darüber fahrende Fahrzeuge. Bei Regen oder durch die Straßenreinigung wird das Gemisch dann einfach in die Kanalisation gespült. Ein für Trocken- und Feuchtsalzstreuung geeigneter Springer Streuaufsatz aus dem Klagenfurter Fuhrpark wurde bereits 2009 so umgebaut, dass auch der Zusatznutzen „CMA-Streuung“ mit dem Streuer gewährleistet werden konnte. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die exakte Dosierung von 10 g/m² gelegt. Nun wird im Winter an hohen Belastungstagen einfach vom Salz- auf den CMA-Streumodus umgestellt. Im Sommer bleibt der Streuaufsatz am Fahrzeug und zusätzlich misst und dokumentiert man die Ergebnisse auf einer fix definierten Teststrecke. Eine derartig genaue CMA-Dosierung sei weltweit einzigartig, und auch aus den Umbauarbeiten habe man sehr viel für die Dosiergenauigkeit für Entwicklungen im Winterdienst mitnehmen können, heißt es von Seiten der Springer Entwicklungsabteilung. So ist es möglich, bestehende Feuchtsalzstreuer zu adaptieren und auch Neugeräte mit der Zusatzfunktion „CMA-Streuung“ auszurüsten. Ziel dieses EU-Projektes ist es, für Gemeinden und Städte mit erhöhten Feinstaubwerten eine wiederholbare Methodik zu entwickeln, um mit einer vergleichsweise kostengünstigen Möglichkeit die Feinstaubüberschreitungstage zu verringern.

Vertrauenssache

Neben dem Nutzen, den Kommunalfahrzeuge bieten müssen, und der Wirtschaftlichkeit, die sie zu erfüllen haben, gibt es noch eine Komponente, die ausschlaggebend ist: Vertrauen. „Vertrauen in den Lieferanten zählt zu den wichtigsten Kriterien in Sachen Kaufentscheidung”, sagt Töfferl von AZ-Tech. Gerade weil Bedarf und vorgesehenes Budget oft weit auseinander liegen, spielt die Beratung eine übergeordnete Rolle. „Aufgrund der Budgetknappheiten geht der Trend bei vielen Kommunalfahrzeugen aus unserer Sicht eindeutig hin zu multifunktionalen Geräten. Die Maschinen sollen mit vielfältigsten Geräten für den Sommer- und Winterbetrieb ausgerüstet sein und so besonders viele Betriebsstunden pro Jahr wirtschaftlich im Einsatz sein“, sagt Stefan Unterweger, Verkaufsleiter Österreich und Slowenien
der Esch-Technik Maschinenhandels GmbH. Und bringt damit das Anforderungsprofil der Kommunalfahrzeuge auf den Punkt.


Stangl Kommunaltechnik: www.kommunalmaschinen.at
Aebi Schmidt Holding AG: www.aebi-schmidt.com
AZ-Tech Austrowaren Zimmer HandelsgmbH: www.az-tech.at
Berger Kommunal-Technik: www.berger-kommunal.at
ESCH-TECHNIK Maschinenhandels GmbH: www.esch-technik.at
Springer Kommunal-Technik: www.springer-kommunal.at
Kärcher: www.kaercher.at


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