Scheybal Gymnasium

Eine Frage des Rechenstifts

So wie bei mittlerweile vielen Unternehmensentscheidungen gilt auch bei der Anschaffung von Schmutzfangmatten immer mehr die Frage „Mieten oder Kaufen“. In Österreich gibt es Anbieter aus beiden Lagern, die Kunden wollen jedoch in allen Fällen immer dasselbe: Schutz, Imagepflege und Bequemlichkeit.

Text Erika Hofbauer

Joachim Heymann, Kleen-Tex Industries
Joachim Heymann,
© Kleen-Tex Industries

Kunden suchen gerne nach preiswerten Lösungen, um dem Schmutz und der Nässe in ihren Räumlichkeiten Herr zu werden. „Wir sind Produzent und können beide Seiten – Käufer oder Mieter – mit Schmutzfangmatten bedienen“, sagt Joachim Heymann, Gebiets-Verkaufsleiter Textil Service bei Kleen-Tex Industries. Er hat auch gleich die jeweiligen Vor- und Nachteile zur Hand: „Bei den Kaufmatten müssen die Kunden eine geregelte Pflege selber übernehmen, denn ohne eine fachgerechte Pflege verliert jede Matte mit der Zeit ihre Wirkung. Allerdings fallen für eine fachgerechte selbst durchgeführte Reinigung einer Matte wesentlich mehr Kosten an, als bei einem professionellen Serviceanbieter zu entrichten wären.“ Die Pflege der Kaufmatten kann in keinem Fall so durchgeführt werden, wie es die Textilservicebetriebe in Industriewaschmaschinen ausführen können, argumentiert Heymann. Allgemein gesprochen: „Kaufmatten z.B. aus dem Baumarkt sind für professionelles industrielles Waschen absolut nicht geeignet. Hier müssen besondere Richtlinien, Zusammensetzungen und Anforderungen erfüllt werden.“ Zusätzlich zur Vermietung bieten Textile Service-Betriebe hin und wieder auch den Verkauf von industriell waschbaren Matten – besonders Logomatten – an, weiß der Kleen-Tex-Experte, die dann mit einem geregelten Service seitens des Anbieters gepflegt werden. „Zahlreiche Gebäudereiniger arbeiten heute oft mit Textil-Service-Betrieben zusammen, womit der Kunde eine optimale Lösung im Bereich Schmutzfangmatten erhält“, so Heymann.

Christoph Göschl, CWS Austria & CEE
Christoph Göschl,
© CWS Austria & CEE

Christoph Göschl, Head of Marketing & Product Management bei CWS Austria & CEE, will gleich eines vorweg schicken: „Entweder Sie fangen den Schmutz direkt im Eingangsbereich ab, oder Sie laufen ihm den ganzen Tag im ganzen Objekt hinterher. Es gibt keine dritte Option.“ Er empfiehlt Schmutzfangmatten im Mietvollservice aus verschiedensten Gründen: „Es erspart dem Kunden nicht nur die Anschaffungskosten, sondern garantiert über die gesamte Vertragslaufzeit eine optimale Funktion der Matte sowie ein gepflegtes Aussehen.“ Die speziellen High-Twist-Nylonflore nehmen pro Quadratmeter bis zu 4,5 Liter Schmutz und Nässe auf, erläutert Göschl den Nutzen: „Der Dreck wird eingeschlossen, die Feuchtigkeit verdunstet. Ist die Matte an ihre Aufnahmegrenze gelangt, braucht es eine professionelle Wäsche, da ein Staubsauger gerade einmal 25% des Schmutzes aus den gedrehten Florbündeln herausbekommt – und die Matte somit auch nach dem Staubsaugen – also „vom Start weg“ – wieder nur zu 25% einsatzfähig wäre.“ Ein Hochdruckreiniger, weiß Göschl, würde deutlich mehr Schmutz aus der Matte bekommen, zerstört aber die Florbündel und schädigt die Matte nachhaltig in ihrer Funktion, den Schmutz in der Matte halten zu können.

Miete und Kauf

Andreas Sorij, Staufer Textilpflege
Andreas Sorij,
© Staufer Textilpflege

Bei Salesianer Miettex wird vermietet: Das heißt, es werden Matten zur Verfügung gestellt und regelmäßig serviciert, also fachgerecht und hygienisch einwandfrei gereinigt, der Austausch der Matten erfolgt Zug um Zug. Wünscht der Kunde eine Werbebotschaft, bekommt er eine Matte nach seinen Vorstellungen farbgetreu angedruckt. Diese Matten, heißt es bei Salesianer Miettex weiter, werden ebenfalls regelmäßig serviciert: Der Kunde hat stets einen frischen Werbeträger. Auch bei Salesianer wird auf die regelmäßig notwendige und fachgerechte Reinigung Wert gelegt, denn nur so „funktionieren“ die Matten. Ebenfalls auf reinen Mietservice setzt man bei der Staufer Textilpflege GmbH. Verkaufsleiter Andreas Sorij erklärt, warum: „Jeder Kunde ist mit mindestens zwei Matten ausgestattet: Eine wird bei uns gewaschen, während die andere beim Kunden genutzt wird. Durch flexible Vertragsvarianten kann man sehr gut auf Kundenwünsche eingehen. Wichtig ist die gemeinsame Festlegung von Zeit und Ort des wöchentlichen Austausches.“ Die Matten zu mieten, hat für Sorij gleich mehrere Vorteile: „Man hat unmittelbar ein sauberes Erscheinungsbild im Eingangsbereich, durch die spezielle Gummibeschichtung gibt es kein Verrutschen. Der Reinigungsaufwand sinkt, womit auch gleich die Kosten sinken.“ Durch den ständigen Einsatz der gleichen Mietfußmatte sei auch Nachhaltigkeit und Ökologie gefördert.

Cornelia Wilcek-Scheybal, Scheybal
Cornelia Wilcek-Scheybal,
© Scheybal

Für Cornelia Wilcek-Scheybal von Mattenspezialist Scheybal GmbH ist die Entscheidung, ob mieten oder kaufen eine Frage des Rechenstiftes: „Verkauf oder Vermietung ist ein Kostenfaktor, wenn man das durchrechnet, dann ist Kauf günstiger“, erzählt Wilcek-Scheybal von Kundengesprächen. Wobei Grobreinigungsmatten immer schon ein Thema des Kaufs gewesen seien: „Das war meist eine bauliche Sache, da wird die Matte von Bauherr oder Hausverwaltung gleich miteingebaut.“ Bei Textilreinigungsmatten gebe es zuletzt eine neue Entwicklung, erzählt die Scheybal-Chefin weiter: „Früher wurde hier viel eher vermietet, aber die Kunden melden, dass sie beginnen wollen, auf Kaufmatten in diesem Bereich umzusteigen.“ Die Begründung, so Wilcek-Scheybal: „Weil die Putzfrau kann da gleich mitreinigen.“ Die Entscheidung zum Kauf von Schmutzfangmatten ist für Fuma-Geschäftsführer Wolfgang Kogler eine klare: „Wir produzieren sowohl für Innen- als auch Außenbereiche maßgenaue Aluprofilmatten – eine anderweitige Verwendung ist da gar nicht möglich, da die Matten genau für die Rahmengröße des Kunden angepasst wird.“

Kosteneinsparung

Sauberkeit ist in der heutigen Zeit in allen Bereichen eine Notwendigkeit – ob in Einkaufszentren, Restaurants, Büros oder Spitälern. Der Einsatz von Servicematten gehört zu den wichtigsten kostenreduzierenden Maßnahmen, weiß Kleen-Tex-Verkaufsleiter Joachim Heymann: „Servicematten sind so konstruiert, dass sie bis zu 2,5 kg pro m² an Schmutz und Feuchtigkeit aufnehmen. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Person, die ein Gebäude betritt, im Durchschnitt 7 Gramm an Schmutz in das Gebäude trägt. Daraus ergibt sich z.B. wenn 500 Personen täglich ein Gebäude betreten ein jährliches Schmutzaufkommen von 1,25 t.“ Davon können bereits 80 % durch den Einsatz von Spezialmatten im Eingangsbereich aufgefangen werden. Was erwarten also die Kunden zunehmend von ihrer Erst-Reinigungszone? Heymann: „Eine Servicematte arbeitet bis zu 24 Stunden am Tag. Das Objekt muss durch den Einsatz von Servicematten weniger geputzt werden, das ergibt eine enorme Zeit- und Kosteneinsparung, außerdem wird der Verbrauch an Wasser und – noch wichtiger – an Chemie reduziert.“ Dieser Regelservice sollte auch in den Sommermonaten beibehalten werden, so Heymann: „Oft erscheint den Betreibern eines Gebäudes der Sommer als staub- und schmutzfreie Zeit. Das ist aber nicht der Fall und eine Unterbrechung des Services reduziert somit am Ende in keinem Fall die Kosten.“ Die heute eingesetzten Servicematten haben einen Rücken aus NBR (Nitril Butadiene Rubber) und einen Flor aus HTN High Twist Nylon, 6.0 oder 6.6. Daneben gibt es noch Matten mit einer Oberfläche aus 100% Baumwolle, erzählt Heymann, und in letzter Zeit werde auch Flor aus zum Teil recycelten Garn aus PET Flaschen oder Fischernetzen angeboten. „Baumwollmatten finden ihre Berechtigung in Betrieben, in denen beispielsweise mit sehr viel Öl oder Flüssigkeit gearbeitet wird. Die Matten sehen immer sauber aus und bleiben für lange Zeit geruchsfrei.“ Wichtige Punkte für die Kunden sind Hygiene, Service, Sicherheit (Rutschgefahr, Brandgefahr) sowie natürlich Kostenreduzierung: „Internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass durch den regelmäßigen Einsatz von professionell gepflegten Servicematten die Reinigungskosten um bis zu 44% gesenkt werden können, das entspricht einer Kostenreduzierung von 14%.“

CWS-Marketingchef Göschl ergänzt die Entwicklung: „In den letzten 1 bis 2 Jahren wurden durch Produktinnovationen bei den Herstellern professioneller Schmutzfangmatten viele Verbesserungen erzielt. Gerade beim Bedrucken der Matten ist man heute schon ganz nah an fotorealistischen Qualitäten.“ Logomatten sind also das Thema, Kunden setzen diese Matten auch vermehrt dazu ein, Besuchern gleich eine gute Orientierung im Gebäude zu geben: „Hotels informieren mit einer vor dem Lift aufliegenden Logomatte, was in welchem Stock zu finden ist. Industriebetriebe erinnern Mitarbeiter und Besucher an besondere Vorschriften. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten, die weit über die Grundfunktion der Schmutzfangmatte hinausgehen.“ Auch am point of sale im Einzelhandel gebe es vermehrt Einsatzgebiete für Logomatten, die nochmals auf das jeweilige Produkt hinweisen. Göschl: „Der Bereich „Floor-Marketing“ ist ein sehr werbewirksames Medium mit erstklassigem Preis-/Leistungsverhältnis für Markenartikler.“
Bei Salesianer Miettex stellt man fest, dass bei Matten besonders der Bequemlichkeitsfaktor („Man muss sich um nichts kümmern“) eine große Rolle spielt. Ergänzt werde dieser Trend durch zusätzliche Werbematten, die auf den ersten Schritten werben und zugleich Schmutz verlässlich festhalten und Feuchtigkeit binden, heißt es bei Salesianer weiter.
Bei Staufer Textilpflege tauchen ständig sechs Stichworte in der Kundenbeziehung auf, erzählt Verkaufsleiter Sorij: „Imagepflege, Sauberkeit, Sicherheit, Schutz, Service und Bequemlichkeit.“ Wichtig findet er bei der Vermietung von Fußmatten die gemeinsame Begehung der Räumlichkeiten und Abklärung der Wünsche: „Wir erreichen annähernd Fotoqualität bei unseren Logomatten.“ Obwohl nur gemietet können die Matten rasch entwickelt und nahezu umgehend genutzt werden, so Sorij. Cornelia Wilcek–Scheybal macht als aktuellen Trend aus, dass auf gesetzliche Änderungen sofort reagiert werden muss: „Das Behindertengleichstellungsgesetz schreibt vor, dass Bodenleitsysteme in den Matten gleich mitintegriert sind, also auch gleich im Eingangsbereich. Das ist eine aktuelle Herausforderung, dies zu bewerkstelligen, weil die Matten ja dennoch individuell sein sollen.

Wolfgang Kogler, Fuma
Wolfgang Kogler,
© Fuma

“ Fuma-Chef Kogler ortet auch im Bereich der Schmutzfangmatten hohe Ansprüche an Design und Funktionalität. So werden für stark frequentierte Objekte oft verstärkte Aluprofilmatten benötigt, die einerseits der hohen Lauffrequentierung und andererseits auch schweren rollenden Lastern (z.B. Hubwagen) standhalten. Mit speziell verstärkten Produkten steuere man hier dagegen, erzählt Kogler. Aufgrund des demografischen Wandels der Bevölkerungsstruktur wird eine sichere Führung durch Eingangsbereiche immer wichtiger, spielt Kogler ebenfalls auf die Notwendigkeit taktiler Leitsysteme an: „Für Menschen mit altersbedingten körperlichen Einschränkungen und Sehbehinderungen sind richtungsweisende Bodenindikatoren erforderlich.“

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