Beispielhaft

Kooperation – hier zwischen Institution und Medium – lohnt sich!

Viele kennen die Entstehungsgeschichte von ReinigungAktuell, aber dennoch: Wer gerade 20 ist, darf schon ein bisschen reminiszieren. Also, die G‘schicht war a so: Der Österreichische Wirtschaftsverlag, seit 1945 im Eigentum der Wirtschaftsbünde, wurde im Jahr 2000 mehrheitlich an eine Fachzeitschriftentochter der Süddeutschen Zeitung verkauft. Der alten Geschäftsleitung wurden die Verträge ausbezahlt, wir (unter anderen ich) gingen spazieren. New Business war ein Teil meines Geschäftsbereichs gewesen, wir suchten Marktlücken und kalkulierten immer wieder Projekte für neue Fachzeitschriften. Auch die Reinigung war dabei. Als ich dann auf einem dieser „Spaziergänge“ bei einer Veranstaltung Günter Semikin kennenlernte, war der Zufall perfekt. Er hatte einen kleinen Verlag und sein Partner ein Reinigungsunternehmen – den Putzteufel. Perfekt war dieser Zufall aus dem Grund, dass wir dadurch den Markt und die handelnden Personen viel schneller kennenlernen konnten und so die Vorlaufdauer und -kosten gering halten konnten. Die Herren Semikin und Lindmoser wollten die Putzteufel-Connection geheimhalten – das ging schnell in die Hose –, der Nutzen war aber eindeutig auf Seiten der Zeitschrift. Wir hatten dadurch einen Informationsvorsprung, den wir uns sonst mühsam hätten erarbeiten müssen. Noch vor dem ersten Erscheinen, im Juni 2003, gab es ein Gespräch mit Langzeit-Innungsmeister Erich Fach, bei dem es um eine Kooperation mit der Kammer ging. Im Wirtschaftsverlag hatten viele Zeitschriften solche Kooperationen mit den jeweiligen Standesvertretungen, zum Teil bis hin zu einer Mitherausgeberschaft – freilich alles aus der „schwarzen“ Ecke –, und immer waren sie für beide Seiten von großem Vorteil. Fach entschied anders – aus Gründen, die mir bis heute unklar sind.

Ein Geburtshelfer der ersten Stunde war aber sein Nachfolger Gerhard Komarek: „Vor fast genau 20 Jahren, am 24.5.2003, wurde bei einer Veranstaltung von Peter Lindmoser (damals GF und Inhaber der Firma Putzteufel) in der Vila Vita Pannonia im Burgenland – zu welcher ich eingeladen war, um einen Vortrag über Reinigungs- und Anwendungstechnik zu halten – der Grundstein für die Zeitschrift Reinigung­Aktuell gelegt, die Sie jetzt regelmäßig erhalten. Damals wurde mir Christian-Alexander Wolfsberg vorgestellt, wir kamen ins Gespräch und philosophierten über die Reinigungsbranche. In diesem Gespräch wurde mir die Idee zu einer eigenen Branchenzeitschrift für die Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung vorgestellt, wenig später wurde sie konkretisiert und letztlich erfolgreich realisiert. Damals wurde ich gefragt, ob die Branche eine eigene Zeitschrift braucht und wieviel die Betriebe bereit wären dafür zu bezahlen. Was könnte man regelmäßig berichten oder bewerben etc. Deshalb habe ich auch empfohlen, diese Idee weiter zu verfolgen und umzusetzen. Die Finanzierung sollte nicht durch die Leser, sondern durch Beiträge und Werbeeinschaltungen der Industrie erfolgen. ReinigungAktuell wird nun seit vielen Jahren kostenlos an die Mitgliedsbetriebe der Reinigungsbranche verschickt und ist aus der Branchenlandschaft nicht mehr wegzudenken. Es hat sich zu einem wichtigen Informationstool entwickelt, das über Neuerungen und Neuheiten am Markt, Veranstaltungstermine, Aus- und Weiterbildung, Normen, Unternehmensentwicklungen, aber auch durch die KammerNews der Bundesinnung, die mit allen Infos über den Stand der jährlichen KV-Verhandlungen oder Veränderungen der Löhne unserer MitarbeiterInnen informiert. Lieber Christian, vielen Dank für dein Engagement für die Branche und weiterhin viel Erfolg.“

Dieser Dank wird mit Freude retourniert. Die WKO ist mittlerweile geschätzter Partner, die Innungen professioneller Ratgeber und Unterstützer. ReinigungAktuell ist erstmals am 15. September 2003 erschienen und freut sich auf viele weitere Jahre in einer so gesunden und systemrelevanten Branche.