Mariotitelernst

Nachhaltigkeit kostet nicht mehr

Die Aktivitäten von BLITZ BLANK zeigen, wie jedes Unternehmen Nachhaltigkeit leben kann, ohne nennenswerten Aufwand.

Text: Christian Wolfsberg

Noch weiß niemand, wie sich das Coronavirus auf diese Branche wirklich auswirken wird, schon gar nicht, ob es auf das Thema Nachhaltigkeit Einfluss haben wird. Als gesichert gilt aber, dass Nachhaltigkeit beim Kunden, bei den Dienstleistern und bei uns allen persönlich in jedem Fall eine immer größere Rolle spielen wird. Aber wo im Konkreten ist die Nachhaltigkeit in der Reinigungsbranche wirklich relevant? Bei einer nur theoretischen Abhandlung des Themas wäre die Entwicklung dem Coronavirus recht ähnlich, nämlich exponentiell. Wir würde vom Hundertsten ins Tausendste kommen, es würde vom Sanitärreiniger über die Verpackung, von der Dosierung, dem Transport bis zum Bau der Chemiefabrik führen und letztlich die praktische Nachahmung behindern, nicht fördern.

Blitz Blank ist das Thema ganz pragmatisch angegangen. Obwohl Mario Reichel, Geschäftsführer von Blitz Blank, zugeben muss, „dass die Nachhaltigkeit ein unternehmensübergreifendes Thema ist und jeder Bereich betroffen ist und ergo jeder Bereich auch durchleuchtet werden muss“, ist man sich schnell klar geworden, dass zentrale intensiv betroffene Bereiche definiert werden müssen, um auch handeln zu können. Reichel dazu: „Für uns waren Chemie, Energie, Arbeitsmittel und Mobilität die essentiellen Stichworte, wo wir für uns gefunden haben: Da können wir sinnvoll handeln, da können wir etwas bewegen.“

Chemie

Blitz Blank ist seit etwa drei Jahren vorwiegend auf Produkte mit dem Europäischen – besser noch – dem Österreichische Eco Label umgestiegen. „Vorwiegend, weil nicht alle Produkte in manchen Segmenten – etwa der Industriereinigung – leistungsfähig genug sind und weil Kunden oft auch nicht auf Duftstoffe verzichten wollen. Diese Düfte sind zwar im Geruch nachhaltig, aber sonst leider gar nicht!“ Der Umstieg auf nachhaltige Chemie war auch unternehmensintern einem kollektiven Lernprozess ausgesetzt. Reichel: „Es gab natürlich Voreingenommenheiten gegenüber Veränderungen ganz grundsätzlich, aber auch einiges an Skepsis die Wirksamkeit betreffend. Letztlich hat aber der Teamspirit in unserer Unternehmensgruppe gesiegt und alle Zug um Zug überzeugt, sowohl von der Sinnhaftigkeit als auch der Wirksamkeit.“ In erster Linie lag die Überzeugungsarbeit bei Blitz Blank, zunehmend kommt die Nachfrage aber auch vom Kunden selbst, „allen voran von der BBG“. Wie bei der längst gelebten privaten Mülltrennung, die von allen nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gestaltet wird, ist auch die Nachhaltigkeit ein an Fahrt gewinnender Zug. Unternehmen, die selbst nachhaltig handeln, wollen das auch von ihren Lieferanten, ihren Dienstleistern.

Energie

Reichel: „Seit 2018 sind wir CO2 neutral nach Scope 2.“ (Standards betreffend die indirekten Emissionen aus außerhalb erzeugtem und eingekauftem Strom, Dampf, Wärme und Kälte. Näheres unter: https://www.de.wikipedia.org/wiki/Carbon_Accounting). „Das bedeutet, wir versuchen Energieaufwand zu vermeiden bzw. zu optimieren und kaufen für unseren Energieaufwand Zertifikate, mit denen unser CO2 Ausstoß kompensiert wird und damit neue Projekte finanziert werden.“ Wer sinnvoll beginnen will, sollte als erstes zu einem Ökostromanbieter wechseln. Bei komplexerer Energie-Nachhaltigkeit ist es aber durchaus sinnvoll, einen Berater zu engagieren (etwa www.denkstatt.eu). Bei Blitz Blank ist man überzeugt: Nachhaltigkeit muss nicht mehr kosten – „unterm Strich“, so Reichel, „kostet uns die Nachhaltigkeit nicht wirklich mehr, denn es werden ja auch viele Einsparungen durch den gesamten Vorgang generiert. Das generelle Bewusstsein für die Ressourcen wird aktiviert, und daher resultiert auch weniger Papierverbrauch, mehr Recycling, keine Plastiksäcke in Papierkörben, keine Überdosierung usw. in Form von Kostenersparnis.“

Fuhrpark

Zwar sind E-Autos mangels flächendeckender Ladestationen derzeit noch keine reale Alternative für diese extrem fahrzeugintensive Branche, Hybridfahrzeuge aber wohl. Reichel: „Es hat einen Grund, warum es so viele Toyota Prius Taxis in Wien gibt. Hybridfahrzeuge verursachen geringere Wartungs- und Instandhaltungskosten. Wir haben für uns herausgefunden, dass die höheren Anschaffungskosten sich rechnen und wir so etwas für die Nachhaltigkeit tun können.“

In der Praxis verhält es sich offensichtlich so: wird der Weg der Nachhaltigkeit einmal beschritten, gibt es kein Zurück. Neben den großen Bereichen Chemie, Energie und Fuhrpark findet dann die Nachhaltigkeit überall Betätigungsfelder, in allen Unternehmensbereichen: Von den umweltfreundlichen Werbemitteln statt weiterer Plastikkulis über Aktenhüllen ohne Kunststoff bis hin zur Arbeitsbekleidung und -mittel. Und es darf bei Blitz Blank auch die altruistische Ader nicht fehlen, das entsprechende Engagement der Geschäftsleitung und deren Haltung. Mario Reichel: „Wir, die Familie Reichel, hatten den Wunsch, unser Unternehmen auf den Weg der Nachhaltigkeit zu steuern. Wir haben dieses Unternehmergewissen, wir wollen unseren Kindern eine intakte Umwelt hinterlassen und wir sind sehr froh, dass auch unsere Mitarbeiter mittlerweile sehr stolz sind, „mit gutem Gewissen“ (Anm.d.Red.: Claim Blitz Blank) bei uns zu arbeiten.“

kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

neueste beiträge