Kampf den Holzschädlingen

Thomas Ferdinand Tscheppe, Projekt- und Operative Leitung Simacek GmbH, im Gespräch mit Reinigung aktuell.

Fokus Holzgebäude: Wie gehen Profis gegen Holzschädlinge und holzzerstörende Pilze vor?
Thomas Ferdinand Tscheppe, Projekt- und Operative Leitung bei der Simacek GmbH

Je professioneller man von Anfang dem Problem begegnet, umso wahrscheinlicher ist es, dass man Probleme wie Holzschädlinge oder Pilze in den Griff bekommt. Wir haben dafür die Komplettausstattung bezüglich der Ausrüstung und arbeiten ausschließlich im Team, das in einer guten Abstimmung die Bekämpfung durchführt.

Wie wird bei der Planung großer Holzhochhausprojekte bereits im Vorfeld dafür gesorgt, dass danach nichts passiert?

Die Situation mit großen Holzhochhausprojekten ist eine extrem neue Situation am Markt. Dabei werden andere Holzmaterialien als etwa für Dachstühle etc. verwendet. Die Generation „Holzbau“ ist heute eine komplett andere als sie noch vor Jahrzehnten oder im Mittelalter war. Holzhochhausprojekte sind aber extrem spannende Geschichten. Deshalb sollte man sich schon im Vorfeld schlau machen: Welches Material wird vom Bauleiter bzw. dem Architekten verwendet? Und: Haben sie schon daran gedacht oder ist das auch für sie ein neues Thema?

Welche Arten der Holzschädlingsbekämpfung gibt es?

Man unterscheidet in der Holzschädlingsbekämpfung grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Methoden, dem „klassischen“ chemischen Holzschutz und dem biologischen Holzschutz. Der chemische Holzschutz beläuft sich dabei auf die Maßnahmen gemäß DIN 68800. Holz mit einer tragenden oder versteifenden Funktion muss demnach durch chemische Mittel geschützt werden, wenn es einen Befall holzzerstörender Insekten aufweist. Typisch für verbaute Hölzer mit bedeutender Funktion sind Böden, Dachstühle, Decken oder Stallungen. Der chemische Holzschutz kommt auch bei Pilzen, die das Holz befallen, zum Einsatz.

Wie wird dabei vorgegangen?

Die Hölzer werden zunächst abgefräst und anschließend mit einer chemischen Wirksubstanz behandelt. Die chemische Bekämpfung erfolgt dabei entweder direkt an der Holzoberfläche oder durch eine Bohrlochinjektion. Dazu werden in das betroffene Konstruktionsholz (oftmals Deckenbalken mit Estrichzwischenfüllung) in bestimmten Abständen sogenannte Injektionspacker eingeschlagen, welche mittels eines speziellen Druckbehälters verpresst werden.

Was passiert beim biologischen Holzschutz?

Beim biologischen Holzschutz kommt das sogenannte Heißluftverfahren zum Einsatz. Da kein Abbeilen der Hölzer nötig ist, handelt es sich dabei um eine umweltfreundliche Behandlungsmaßnahme, die darüber hinaus sicher und sauber ist. Das macht das Heißluftverfahren so beliebt für den Einsatz in Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie Kirchen – insbesondere an Orten, wo sich Menschen oder Tiere aufhalten und Lebensmittel gelagert werden. Darüber hinaus zeigt sich der biologische Holzschutz als zuverlässige Methode, um Holzschädlinge in allen Lebensstadien abzutöten.

Was gibt es bei der Planung von neuen Gebäuden zu beachten?

Zu beachten ist insbesondere DIN 68800-1. Diese Norm regelt die allgemeinen Voraussetzungen für den Schutz von verbautem Holz und Holzwerkstoffen gegen eine Wertminderung und/oder Zerstörung durch Organismen sowie für eventuell notwendige Bekämpfungsmaßnahmen. Sie enthält auch Regelungen zum Vorrang von besonderen baulichen Holzschutzmaßnahmen (einschließlich der Verwendung von ausreichend natürlich dauerhaften Holzbauteilen) gegenüber Schutzmaßnahmen mit Holzschutzmitteln. Sie ergänzt in Verbindung mit DIN 68800-2, DIN 68800-3 und DIN 68800-4 DIN EN 1995-1-1 in Bezug auf die Standsicherheit und die Gebrauchstauglichkeit während der vorgesehenen Nutzungsdauer von Holzbauwerken. Diese Norm legt auf der Grundlage der gegebenen Gefährdung unter verschiedenen Einsatzbedingungen Gebrauchsklassen fest und ordnet diesen Schutzmaßnahmen zu.

Wie relevant ist das Thema „Schwämme und Pilze“ im Holzaltbestand?

Neben den Holzschädlingen, die den Großteil aller Probleme verursachen, gibt es einige holzzerstörende Pilze, die sich in weiten Gebäudeteilen ausbreiten können. Dazu gehören beispielsweise der Braune Keller- oder Warzenschwamm, Porenschwämme sowie der echte Hausschwamm (Serpula lacrimans). Wird ein Gebäude von Pilzen befallen, kann das schwerwiegende statische Probleme nach sich ziehen und stellt außerdem eine große gesundheitliche Gefährdung der Bewohner dar. Besonders gefürchtet ist der Hausschwamm, der weite Gebäudeteile befällt und dabei auch den Putz und das Mauerwerk durchwachsen kann. Pilze finden immer dann eine geeignete Lebensbedingung, wenn Holz und Feuchtigkeit in Kombination zu finden sind. Auch eine Schwammsanierung gehört dabei stets in die erfahrenen Hände eines Fachmanns.

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