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Österreichische FS-Branche setzt weiter auf organisches Wachstum

Zweite Lünendonk-Liste „Führende Facility-Service-Unternehmen in Österreich“ vorgestellt. Das Ranking ist Teil einer umfassenden Marktstudie, die seit Dezember 2016 vorliegt.

Nach der Erstausgabe im Jahr 2015 stellte das Marktforschungsunternehmen Lünendonk, Mindelheim (Bayern), kürzlich in Wien die zweite Lünendonk-Liste der führenden Facility-Service-Unternehmen Österreichs vor. Das Ranking ist Teil einer umfassenden Marktstudie, die seit Dezember 2016 vorliegt. In diese korrespondierende Studie wurden 26 in Österreich tätige Dienstleister aufgenommen – darunter auch mittelgroße und kleine Unternehmen (Vorjahr: 24).

Die Lünendonk-Liste 2016 im Überblick

Deutlicher Marktführer in Österreich ist ISS Facility Service, Wien. Das Tochterunternehmen des dänischen Dienstleistungskonzerns erzielte 2015 im Inland einen Umsatz von 220,8 Millionen Euro (+4,6%). Auf Rang zwei liegt nach Lünendonk-Kriterien Sodexo Service Solutions aus Lustenau mit 115 Millionen Euro (+0,0%), gefolgt von P. Dussmann, Linz, mit dem prozentual stärksten Wachstum innerhalb der Spitzengruppe auf 103 Millionen Euro (+8,4%).
Ein Dienstleistungsunternehmen aus den Top 10 könnte ebenfalls auf Position zwei oder drei liegen, jedoch war eine Umsatzeinschätzung nicht möglich: „Simacek Holding, Wien, meldete für 2015 einen konsolidierten Gesamtumsatz von 183 Millionen Euro; für Österreich liegen keine konsolidierten Zahlen vor, lediglich die Leistungen der Simacek Facility Management Group sind einsehbar (2015: 55,2 Mio. €)“, sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk. „Welche weiteren Service-Einheiten für den Österreich-Umsatz der Simacek Holding herangezogen werden, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Aus Gründen der Vergleichbarkeit dürfen wir unkonsolidierte Umsätze den konsolidierten Zahlen anderer Unternehmen nicht gegenüberstellen.“ Weil eine Einschätzung aufgrund der beschriebenen Datenlage nicht möglich ist, wird mit der Größenordnung >100 Millionen Euro gearbeitet.

Siemens, Strabag und Attensam über 50 Millionen Euro

Siemens Gebäudemanagement & -Services (55 Mio. €), Strabag Property and Facility Services (53 Mio. €) und Hausbetreuung Attensam (51,8 Mio. €) belegen mit mehr als 50 Millionen Euro Inlandumsatz in 2015 die Plätze fünf, sechs und sieben. HSG Zander liegt mit 41,3 Millionen Euro auf Platz acht (+7,0%), gefolgt von Reiwag Facility Services (33 Mio. €) und Facilitycomfort Energie-‐ und Gebäudemanagement (29 Mio. €).
„Im Rahmen der Recherchen haben wir festgestellt, dass die im Vorgänger-Ranking aufgeführten Unternehmen Eurest, Bacon Gebäudetechnik und Fix Gebäudesicherheit + Service zwar auch FS-Umsätze generieren, aber die Aufnahmekriterien für die Lünendonk-Liste nicht erfüllen“, so Studienleiter Hossenfelder. „Die Lünendonk-Listen sollen nach spätestens drei Jahren Anspruch auf Vollständigkeit haben.“

Top 10 erzielen mehr als 800 Millionen Euro

Die Inlandsumsätze der nach Lünendonk zehn führenden FS-Anbieter Österreichs lagen im Geschäftsjahr 2015 bei mehr als 800 Millionen Euro. Rund 24.000 Mitarbeiter trugen zu diesem Ergebnis bei. Bei einem externen Marktvolumen von 5 Milliarden Euro liegt der Marktanteil der Top 10 bei etwa 16 Prozent.

Aufnahmekriterien des Rankings

Die Lünendonk-Listen sind traditionell nach Inlandsumsatz geordnet. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden nur diejenigen Dienstleister berücksichtigt, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Facility Services generieren, und dieser Anteil muss sich zu zwei Dritteln aus infrastrukturellem und technischem Gebäudemanagement zusammensetzen. Ferner müssen mehr als 66 Prozent des Geschäfts auf dem externen Markt erzielt werden.

Befragte Anbieter wuchsen in 2015 um 1,8 Prozent

Die von Lünendonk befragten 26 Studienteilnehmer wuchsen im Geschäftsjahr 2015 im Durchschnitt um 1,8 Prozent (Vorjahr: 2,2%). Damit verfehlten sie die Mitte 2015 abgegebene Prognose von 4,3 Prozent deutlich. Die Top 10 legten um durchschnittlich 2,4 Prozent zu. Für das aktuelle Geschäftsjahr sind die Aussichten positiv: Die Teilnehmer der Lünendonk-Studie erwarten ein durchschnittliches Wachstum von 5 Prozent. Der Gesamtmarkt soll um zirka 3 Prozent zulegen.

Trendthemen der Branche

Die FS-Anbieter müssen sich weiterhin mit Preisdruck und kürzeren Vertragslaufzeiten auseinandersetzen. Auch die Vergabepraxis der öffentlichen Hand wird als problematisch erachtet. Wachstumstreiber sind hingegen Managementleistungen sowie das Angebot von mehreren Leistungen aus einer Hand. „Hier ist die Branche gespalten: Es wird ebenso die Philosophie der integrierten Services vertreten wie die der Einzelvergabe“, so Hossenfelder weiter. Österreichische FS-Anbieter setzten mehrheitlich auf das Wachstum aus eigener Kraft. Eine Marktkonsolidierung wie im benachbarten Deutschland sei nicht auszumachen.


Das aktuelle Top-10-Ranking der nach Lünendonk-Kriterien führenden Facility-Service-Anbieter Österreichs ist kostenfrei auf www.luenendonk.at zum Download bereit.


 

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