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Kein Platz für arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Reinigung

Mit ihrem aktuellen Präventionsschwerpunkt „Packen wir’s an!“ sagt die AUVA dem häufigsten arbeitsbedingten Gesundheitsproblem Europas, den Muskel-Skelett-Erkrankungen, den Kampf an.

Schmerzen in Rücken, Nacken oder Gelenken – wer kennt das nicht? Werden sie hauptsächlich durch die Arbeit verursacht, spricht man von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE). Sie sind in Europa das häufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem. In Österreich waren MSE laut Fehlzeitenreport 2020 für rund ein Fünftel aller Krankenstandstage verantwortlich. Das erzeugt auch massive Kosten. Gemäß Schätzungen der AUVA, auf Basis des Fehlzeitenreports sowie einer WIFO-Studie, lassen sich Kosten von 1,6 Milliarden Euro jährlich für Betriebe, Beschäftige und Volkswirtschaft auf arbeitsbedingte MSE zurückführen.

RISIKEN FÜR REINIGUNSKRÄFTE

Einen Risikofaktor für Muskel-Skelett-Erkrankungen stellen bei Reinigungskräften häufig wiederholte Bewegungen (z. B. beim Wischen), oft in Kombination mit ungünstigen Körperhaltungen (z. B. Drehung bzw. Beugung des Oberkörpers), dar. Ist etwa der Stiel eines Bodenwischers zu lang, benötigt man mehr Kraft, ist er zu kurz, muss man den Oberkörper nach vorn neigen. Auch das Heben und Tragen schwerer Kübel oder Arbeiten auf den Knien belasten das Muskel-Skelett-System. Zeitdruck verursacht Stress, der Verspannungen verstärken kann.

WIRKSAME MASSNAHMEN

Zur Vorbeugung von MSE ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig. In Schulungen lernen die Reinigungskräfte, bei Arbeiten eine schonende Haltung einzunehmen, etwa in die Knie zu gehen statt sich hinunterzubeugen oder sich beim Wischen von Schreibtischen abzustützen. Bei der Bodenreinigung sollte der Stiel des Arbeitsgeräts auf die Körpergröße angepasst sein, z. B. durch ein Teleskopsystem. Auch abseits des Bodens ermöglichen Teleskopstiele und entsprechende Aufsätze eine ergonomischere Reinigung, etwa großer Spiegel. Bodenwischer mit verschiedenen Greifmöglichkeiten am Stiel reduzieren zudem die Belastung der Handgelenke. Sind größere Flächen über einen längeren Zeitraum hinweg zu reinigen, dann sollte dies jedenfalls maschinell unterstützt erfolgen. Schwere Kübel und Arbeitsmittel sollten in geeigneten Systemwägen statt von Hand transportiert werden. Ausgleichsbewegungen wirken einseitiger Belastung entgegen. Kurze Pausen und organisatorische Maßnahmen helfen bei der Stressreduktion.

Die AUVA ist Ihr Partner

Unternehmen steht die AUVA in Sachen Prävention beratend zur Seite: Im Rahmen des Präventionsschwerpunkts „Packen wir’s an!“ bietet die AUVA 2021 und 2022 zu arbeitsbedingten MSE verstärkt Veranstaltungen, Publikationen wie das AUVA-Merkblatt „M 920 Ergonomie in der Reinigung“ und Ergonomie-Tools an. Bei Betriebsbesuchen empfehlen AUVA-Berater:innen maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen und geben Tipps, worauf Beschäftigte achten können. Alle Workshops und Seminare zum Thema MSE können während des Schwerpunkts um die Hälfte reduziert – Webinare kostenlos – gebucht werden.


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