Wie sich die Automatisierung in unserer Branche weiter entwickeln wird, ist schwer einschätzbar. Erst seit zwei, drei Jahren sieht man hier deutliche Fortschritte, auch den operativen Nutzen betreffend.
Die Automatisierung der Reinigungsleistungen im Gesundheitswesen hatte mit 2022 erst sehr spät im Vergleich zu anderen Branchen eingesetzt. Gründe dafür waren unter anderem das lange Zeit berechtigte, fehlende Vertrauen in die neuen Technologien, vor allem seitens der in den Objekten für Hygiene Verantwortlichen, das durch die Pandemie weiter verstärkt wurde.
Ab da begann sich auch im Gesundheitsbereich etwa der Einsatz von Robotik oder die digitale Dokumentation der operativen Arbeiten durchzusetzen, zum Beispiel in Form von digitalen Leistungsverzeichnissen inklusive Arbeitsanweisungen an die Mitarbeiter:innen in Real Time.
Bei unseren Kunden haben wir mittlerweile einige Cobots im Einsatz. Diese Roboter erledigen mit punktueller manueller Unterstützung für Menschen monotone Arbeiten. Auch nutzen wir die bereits erwähnten digitalen Apps zur Aufzeichnung unserer Leistungen und Weitergabe von Aufträgen an die Teams vor Ort. Zudem sind einige Pilotprojekte im Laufen. Ein Vorteil für unsere Kunden ist, dass auch ihre operativen Prozesse deutlich effizienter werden.
Um neue Technologien wie diese einsetzen zu können, ist vor allem die Zustimmung seitens unserer Kunden wesentlich. Ohne das Vertrauen in unsere diesbezügliche Kompetenz, geht gar nichts. Dazu bedarf es individueller Konzepte, die ihnen ihren Mehrwert aufzeigen. So muss etwa der Kosteneinsatz durch den Mehrwert kompensiert werden. Ergänzend dazu sind Pilotprojekte, die den Kunden das Austesten vor Ort ohne großen Aufwand ermöglichen, notwendig.
Als Marktführer ist es uns ein Anliegen, solche Innovationen weiter voran zu treiben und früher als alle anderen zum Nutzen unserer Kunden einzusetzen. Durch ihren Einsatz können und wollen wir aber noch lange nicht den Menschen ersetzen. Wir werden immer ein „People-Business“ bleiben. Vielmehr ist es unser Anliegen, unsere Mitarbeiter:innen in ihrer Arbeit zu unterstützen oder stattdessen für höherwertige Tätigkeiten zu qualifizieren. Wir gewinnen so aber auch für die Zukunft notwendige, wertvolle Ressourcen im Personalbereich.
Wie sich die Automatisierung in unserer Branche weiter entwickeln wird, ist schwer einschätzbar. Erst seit zwei bis drei Jahren sieht man hier deutliche Fortschritte, auch den operativen Nutzen betreffend.
Unsere Vision wäre eine Symbiose aus Robots/Cobots und gut ausgebildeten Mitarbeitenden, die diese Technologien dann auch bedienen können und letztendlich mit ihnen im Einklang arbeiten. Das bedingt höhere Anforderungen an jeden Einzelnen, was Digitalisierung und Flexibilität anbelangt, unter anderem die (Bereitschaft zur) Bedienung von Mobilen Devices. Am Ende des Tages soll bzw. wird die ergebnisorientierte Reinigung die leistungsorientierte – nach einem starren Abarbeitungsverzeichnis- ablösen bzw. ersetzt haben.
Erich Steinreiber ist CEO von ISS Österreich
