Roboter werden das Reinigungspersonal nicht ersetzen, können deren Arbeit aber gezielt unterstützen und zur Weiterentwicklung der Klinikreinigung beitragen.

Consultant Lünendonk & Hossenfelder GmbH
Servicerobotik etabliert sich zunehmend als strategisches Instrument im infrastrukturellen Krankenhausmanagement. Drei Viertel der im Rahmen des Lünendonk-Krankenhausbarometers Facility Service 2025 befragten Kliniken sehen im Einsatz von Robotik-Lösungen den wichtigsten Trend der kommenden Jahre für Gebäudedienstleistungen im Gesundheitswesen. Der technologische Fortschritt im Klinikbetrieb geht auf strukturelle Herausforderungen zurück: 92 Prozent der Häuser verweisen auf den Fachkräftemangel als zentrales Spannungsfeld – flankiert von Kostensteigerungen und der Notwendigkeit, Prozesse effizienter zu gestalten.
Bereits 57 Prozent der befragten Kliniken setzen Robotiklösungen operativ ein oder erproben sie in Pilotprojekten. Das derzeit größte Anwendungspotenzial liegt in der Reinigung – insbesondere auf weitläufigen, offenen Flächen. Dort übernehmen Roboter monotone, körperlich belastende Tätigkeiten und entlasten so das Personal. Das schafft Freiräume für anspruchsvollere Aufgaben und ermöglicht eine gezielte Nutzung personeller Ressourcen. Gleichzeitig leisten sie durch die bedarfsgerechte Dosierung von Wasser und Reinigungsmitteln einen wichtigen Beitrag zu einem ressourcenschonenden Betrieb. Auch technologisch entwickeln sich die Systeme kontinuierlich weiter: Serviceroboter der neuesten Generation navigieren eigenständig, erkennen Hindernisse und sind in der Lage, zwischen verschiedenen Etagen zu wechseln.
Der Einsatz von Servicerobotern im Klinikalltag erfordert klare betriebliche Voraussetzungen. Die Reinigung während des laufenden Betriebs verlangt Rücksichtnahme auf Personenverkehr, Ruhezeiten und medizinische Abläufe. Hinzu kommen Investitionen in Anschaffung, Integration, Schulungen und Wartung. Um ihr Potenzial zu entfalten, brauchen Serviceroboter eine sorgfältig geplante Implementierungsphase mit ausreichend Zeit für technische und organisatorische Anpassungen – idealerweise im Rahmen eines Pilotprojekts. Eine schrittweise, abgestimmte Integration in bestehende Abläufe schafft die Grundlage für verlässliche Routinen im Klinikalltag. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Dienstleister unerlässlich.
Roboter werden das Reinigungspersonal nicht ersetzen, können deren Arbeit aber gezielt unterstützen und zur Weiterentwicklung der Klinikreinigung beitragen. Aktuell kommt Servicerobotik vor allem bei der Reinigung großer Flächen zum Einsatz – ein Anwendungsfeld mit hoher technologischer Reife. Gleichzeitig wächst das Interesse an weiteren Einsatzmöglichkeiten, etwa in der internen Logistik. Ihre langfristige Wirksamkeit wird Servicerobotik dann entfalten, wenn Technik, Organisation und Zusammenarbeit im Klinikalltag reibungslos ineinandergreifen.