Peter Edelmayer, CEO von Dussmann
Peter Edelmayer, CEO von Dussmann

Gesundheits­einrichtungen ideal für an Vollzeit Interessierte

Peter Edelmayer, CEO von Dussmann Austria, im Kurzinterview.

Reinigung aktuell: Wie ist die Personalsituation im Bereich Reinigung im Krankenhaus?

Peter Edelmayer: In der Reinigung im Krankenhaus wie auch generell in der Reinigung ist die Personalsituation herausfordernd. In manchen Gegenden Österreichs ist es so gut wie unmöglich, MitarbeiterInnen zu finden. Insbesondere im Gesundheitsbereich trägt das Reinigungspersonal eine besondere Verantwortung und ist die Reinigung eine wichtige Basis für das Funktionieren von Gesundheitseinrichtungen. Höchste Anforderungen an die Hygiene seien hier als Beispiel genannt. Der große Vorteil, den Jobs in der Reinigung, insbesondere im Gesundheitsbereich, haben, ist die Kontinuität und dass es viele Vollzeitstellen gibt, da unsere MitarbeiterInnen teilweise 24 Stunden, 7 Tage die Woche anwesend sind. Es gibt immer mehr MitarbeiterInnen, die Vollzeit arbeiten wollen. Da sind diese Einrichtungen ideal. Egal ob Wirtschafts- oder Finanzkrise oder eine Pandemie, unsere Dienstleistungen werden hier immer gefragt sein, kein Mitarbeiter muss sich um seinen Job Sorgen machen – das kann man nicht von jedem Beruf behaupten. Das müssen wir viel deutlicher herausstreichen.

Im Universitätsklinikum AKH Wien reinigt ein Roboter auf einer Ebene die öffentlich zugänglichen Gänge sowie das Hörsaalzentrum
Gibt es einen Trend bezüglich Out-/Insourcing?

In der Reinigung werden im Gesundheitswesen – im Gegensatz zur Verpflegung – fast überall externe Dienstleister beauftragt. Ebenso werden zunehmend sämtliche Transport- und interne Assistenzdienste ausgelagert. Durch die Beauftragung externer Dienstleister wie Dussmann mit diesen Tätigkeiten wird dem Mangel an hauseigenen MitarbeiterInnen gegengesteuert.

Thema Robotik (Reinigung + Desinfektion) und KI – wie sind Ihre Erfahrungen und auch Ihre Erwartungen diesbezüglich?

Insbesondere in den letzten Jahren haben wir bei Reinigungsrobotern eine große Entwicklung nach vorne gesehen, zum Beispiel bei Steuerung, Automatismus, Befüllung, Entleerung und Aufladung. Große Flächen lassen sich sehr gut mit ihnen bearbeiten. Der Einsatz von Robotern steht aber immer noch vor Problemen. Zum Beispiel ist das automatisierte Öffnen von Türen oder das selbstständige Fahren von Liften schwierig und begrenzt somit ihren Einsatzbereich.

Für die Flächenreinigung setzen wir aber bereits mit Erfolg Roboter ein: Im Universitätsklinikum AKH Wien reinigt ein Roboter auf einer Ebene die öffentlich zugänglichen Gänge sowie das Hörsaalzentrum, das sind insgesamt rund 9.000 Quadratmeter pro Tag. Im LKH-Univ. Klinikum Graz setzen wir erstmals einen vollautonomen Reinigungsroboter ein. Dieser reinigt nicht nur selbstständig, sondern fährt auch automatisch die Docking Station an, um sich aufzuladen und Wasser zu entleeren bzw. zu befüllen. Die Roboter nehmen unseren Reinigungs-MitarbeiterInnen Arbeit ab, sie können sich so noch besser komplexeren Arbeitsschritten widmen, zum Beispiel in der Reinigung patientennaher Bereiche. Der Einsatz von Robotics wird in den nächsten Jahren sicher weiter zunehmen. Im Gesundheitsbereich gibt es aber auch sehr lange interne Entscheidungswege, da die Sorge um das Patientenwohl bei allfälligen Verletzungen durch Roboter neben den besonderen hygienischen Anforderungen Priorität haben. Einsparungspotentiale beim Personal sind in Teilsegmenten möglich, der großflächige Ersatz durch Robotics ist in vielen Bereichen jedoch noch nicht möglich.

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