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Vorwiegend lokaler Aktionsradius

Studie „Gebäudereinigung in Österreich 2023“ der KMU Forschung Austria

Die KMU Forschung Austria hat im Auftrag der Bundesinnung der Chemischen Gewerbe und der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger die Branchenstruktur, die wirtschaftliche Situation, die Wettbewerbssituation, die Arbeitsmarktsituation sowie von rechtlichen und administrativen Themen der Gebäudereinigungsunternehmen analysiert und die zentralen Ergebnisse dieser Analyse in einer Kurzfassung veröffentlicht. Die Studie wurde auf der Basis von sekundärstatistischen Analysen sowie einer Online-Unternehmensbefragung erstellt. 

Nach dieser Studie weist die Mitgliederstatistik der Wirtschaftskammer Österreich für die Berufsgruppen „Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger“ sowie „Hausbetreuungstätigkeiten (Hausbesorger, Hausservice)“ per Jahresende 2022 mehr als 13.200 aktive Mitglieder aus. Seit 2018 ist diese Zahl um rund 27 % gestiegen. Etwa 16% der Berufsgruppenmitglieder sind den Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigern zuzuordnen. In der allgemeinen Gebäudereinigung sind die Anzahl der Beschäftigten und die Umsätze nach Rückgängen im Corona-Jahr 2020 (im Vergleich zu 2019) in den 2021 und 2022 wieder angestiegen. 

In Bezug auf das geografische Geschäftsumfeld zeigen die Umfrageergebnisse, dass die österreichischen Gebäudereinigungsunternehmen vorwiegend lokal agieren. Im Durchschnitt erzielten die befragten Unternehmen im Jahr 2022 82 % ihres Umsatzes im Bundesland des Hauptsitzes. 

Die allgemeine Gebäudereinigung ist durch eine vergleichsweise hohe Gründungsquote (2020: 8,3 % versus 5,4 % in der gesamten marktorientierten Wirtschaft), aber auch durch eine überdurchschnittlich hohe Schließungs- (2020: 5,9% versus 4,1 %) und Insolvenzquote (2022: 5,1 % versus 0,8%).

29 % der befragten Unternehmen der Gebäudereinigung nehmen an öffentlichen Ausschreibungen teil. Der Anteil der Unternehmen steigt mit der Größenklasse: Während bei Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeiter*innen unter 20 % an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, liegt der Anteil bei den Unternehmen mit 50 und mehr Mitarbeiter*innen bei 47 %. Die Hauptgründe für eine Nicht-Teilnahme liegen laut den Umfrageteilnehmer*innen am hohen Preisdruck, der harten Konkurrenz, der Komplexität der Ausschreibungsverfahren, dem fehlenden notwendigen Wissen sowie dem nötigen Personalstock. 

Rund 59 % der selbstständig und unselbstständig Beschäftigten arbeiten Teilzeit (Basisjahr 2020). Damit ist die Teilzeitquote deutlich höher als in der gesamten marktorientierten Wirtschaft (rd. 26 %) und in anderen Dienstleistungsbereichen, wie dem Einzelhandel (rd. 49 %) oder der Gastronomie (43 %). Knapp jede/r Fünfte Teilzeitbeschäftigte in der Gebäudereinigung ist geringfügig beschäftigt. 

Ebenfalls charakteristisch für die Branche ist ein hoher Frauenanteil, welcher 2022 bei 70 % lag. Im Vergleich dazu, beträgt der Anteil der Frauen in der gesamten marktorientierten Wirtschaft rd. 39 %. Im Einzelhandel und der Gastronomie beläuft sich dieser Anteil auf jeweils rd. 71 %. 

Zudem ist der Anteil der Arbeitnehmer*innen, die eine ausländische Staatsbürgerschaft haben, in der Gebäudereinigung (2022: 69 %) deutlich höher als in der marktorientierten Wirtschaft (28 %). 

Schulungsmaßnahmen werden von drei Viertel der befragten Unternehmen der Gebäudereinigung angeboten, am häufigsten Fachkurse zur Reinigung (92 % der Betriebe mit Schulungsmaßnahmen) bzw. zum Reinigungsmaterial (83 %). Rund 40 % der Beschäftigten nehmen pro Jahr an Schulungsmaßnahmen teil. 

www.wko.at

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