„Müssen unsere Unternehmen schützen!“

WK Wien fordert „faire Vergabe“, denn: „Entsendete Arbeitskräfte kosten Österreich 1,5 Milliarden Euro.“

Unternehmen mit Sitz im Europäischen Wirtschaftsraum entsenden Arbeitskräfte nach Österreich, um hier Dienstleistungen zu verrichten, laut Wirtschaftskammer rund 150.000, davon rund ein Viertel nach Wien. Dadurch entgingen dem Staat Österreich 983 Millionen Euro an Steuern und Abgaben, österreichische Arbeitskräfte würden von ausländischen ersetzt, darum müsse Österreich 535 Millionen Euro mehr Arbeitslosengeld bezahlen – und den österreichischen Betrieben entgingen Umsätze von rund rund 4,4 Milliarden, hieß es in einer Pressekonferenz der Sozialpartner am 9. März. Als Folge davon würden Branchen sterben, Betriebe müssten zusperren, Arbeitsplätze gingen verloren. Andere EU-Länder hätten eklatant geringere Lohnnebenkosten als Österreich, die österreichischen Unternehmen hätten daher einen klaren Wettbewerbsnachteil, sie könnten mit den Dumpingpreisen nicht mithalten.

Bei diesen Zahlen und Aussagen beruft man sich auf eine neue Studie der KMU-Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer und fordert gemeinsam – WK Wien und Gewerkschaft – „faire Rahmenbedingungen für Unternehmen und damit für eine faire Vergabe“:

  • Bestangebotsprinzip statt Billigstangebotsprinzip
  • Einhaltung der Spielregeln auch während der Ausführung des Auftrags und damit Überwachung der Ausführung auf Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen (z.B. Lohn- und Sozialdumping)

Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk der WK Wien, fordert rasches Handeln: „Für alle Unternehmen müssen die gleichen Rahmenbedingungen gelten.“
Josef Muchitsch, Abg. z. NR , Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz und Sprecher der Sozialpartner-Initiative „FAIRE VERGABEN sichern Arbeitsplätze!“: „Die von der Wirtschaftskammer beauftragte Studie zeigt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und die dadurch entgangenen Einnahmen schonungslos auf. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Umsetzung notwendiger Maßnahmen und unterstützt die politische Marschrichtung unserer Bundesregierung in dieser Problematik.”

Josef Witke, Spartenobfrau-Stellvertreter Gewerbe und Handwerk Wien: „Wir haben einen absoluten Preisverfall, weil die Firmen aus dem Ausland rund um ein Drittel des Geldes arbeiten, das wir brauchen würden, um kostendeckend arbeiten zu können. Hier braucht es unbedingt Lösungen, die unsere Unternehmen schützen.“

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