Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Branche von Melanie Hacker-Halmetschlager

STUTZIG & HACKER Hausbetreuung GmbH
Wie oft haben wir den Satz „Die Putzfrau soll das machen…” schon gehört – vielleicht sogar selbst gesagt? Eine Floskel, schnell dahingesagt, doch voller Missachtung. Wo steckt in dieser Aussage die Wertschätzung für diejenigen, die tagtäglich dafür sorgen, dass unsere Räume sauber, sicher und lebenswert bleiben?
Kolleg:innen in der Reinigungsbranche leisten Enormes – für Unternehmen, für Einrichtungen, für die ganze Gesellschaft. Und doch ist vielen nicht bewusst, wie wertvoll diese Arbeit ist. Warum? Weil Reinigungskräfte oft aus Ländern kommen, in denen ihre Ausbildung nicht anerkannt wird. Weil sie einen Beruf wählen, für den kein Hochschulabschluss notwendig ist – aber sehr wohl Disziplin, Genauigkeit, Ausdauer, Verantwortung und technisches Verständnis.
Heißt weniger formale Bildung gleich weniger Wert? Nein. Niemand hat das Recht, auf Reinigungskräfte herabzublicken – mit Worten, Gesten oder ignorierter Anerkennung. Reinigung ist ein Handwerk. Nur weil wir zu Hause selbst einmal pro Woche wischen oder staubsaugen, heißt das noch lange nicht, dass wir die Anforderungen in der professionellen Reinigung verstehen.
Reinigung schafft die Grundlage für unsere Produktivität
Wie soll ein Arzt operieren, wenn der Operationssaal nicht hygienisch gereinigt wurde – nach strengsten Qualitätsstandards?
Wie sollen wir uns wohlfühlen in einem verunreinigten Stiegenhaus, einem schmutzigen Zug oder einem verstaubten Büro mit zig Kaffeeflecken?
Reinigung entfernt nicht nur sichtbaren Schmutz, sondern auch Gefahren: Viren, Bakterien, Keime. Krankheiten, die wir nie zu Gesicht bekommen – genau weil Reinigung so zuverlässig geleistet wird.
Fakt ist: Ein Leben ohne Reinigungskräfte wollen wir uns nicht vorstellen – und sollten wir auch nicht. Denn es wäre ein Leben mit mehr Krankheit, mehr Unordnung, weniger Würde.
Reinigungskräfte sind ein stiller Motor unserer Gesellschaft
Deshalb ist es an der Zeit, dass wir aufhören mit Sätzen wie:
„Wenn du nichts lernst, gehst du putzen.“
Und anfangen mit:
„Danke, dass du das machst.“
„Danke für deinen Beitrag.“
„Danke, dass du uns schützt, bevor wir es überhaupt merken.“
Reinigung ist Würde, Verantwortung, Systemerhalt. Wertschätzung beginnt mit Worten – und wird durch unser Handeln sichtbar.