
CEO Dussmann Austria, www.dussmann.at
Facility Management ist, wie ich an dieser Stelle bereits beschrieben habe, aus meiner Sicht ein „Hidden Champion“ unter den Branchen. Das zeigt sich auch am Integrierten Facility Management, dessen Potenzial von den heimischen Unternehmen noch zu wenig erkannt wird, obwohl es als ganzheitlicher Ansatz Unternehmen hilft, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Zufriedenheit auf allen Ebenen zu erhöhen.
Im Integrierten Facility Management werden alle Dienstleistungen rund um den Betrieb und die Bewirtschaftung von Gebäuden, Anlagen und Infrastrukturen eines Unternehmens oder einer Organisation gebündelt – sie werden von einem einzigen Dienstleister erbracht. Voraussetzung dafür ist, dass der Dienstleister alle Komponenten wie Reinigung, Gebäudetechnik, Verpflegung und Sicherheitsdienst erbringen kann. Nur ein Bruchteil aller Anbieter am Markt verfügt über Know-how und Kompetenzen in all diesen Bereichen und kann daher an Ausschreibungen im Integrierten Facility Management teilnehmen. Aufträge dieser Art werden vor allem von Großunternehmen vermehrt ausgeschrieben, im öffentlichen Bereich sind sie noch nicht ansatzweise Thema.
Dazu kommt ein weiterer Trend: Immer mehr Unternehmen vergeben Aufträge bundesländerübergreifend. Dabei handelt es sich um Filialnetze oder mehrere Standorte, wofür der Dienstleister über eine gut eingespielte Logistik verfügen muss. International gesehen verstärkt sich die Nachfrage primär von Konzernen nach Dienstleistern, die länderübergreifende Aufträge erfüllen können. Dussmann hat dafür eine eigene Abteilung, die internationale Ausschreibungen bearbeitet.
Worin liegt nun der Mehrwert des Integrierten Facility Managements? Der Dienstleister ist ein strategischer Partner des Kunden. Er erbringt nicht nur die Dienstleistungen, sondern managt sie auch. Er kann aufgrund seiner Erfahrung Synergieeffekte nutzen, was eine direkte Kostenersparnis für den Kunden bedeutet. Die zentrale Steuerung bringt höhere Qualität, mehr Transparenz und Effizienz. Der Kunde hat einen einzigen Ansprechpartner für seine Immobilien und Infrastruktur und kann sich ansonsten auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.
Ein aktuelles Beispiel: Die produzierende Industrie ist eine wichtige Säule unserer Wirtschaft. Industrieanlagen und Produktionsstätten sind anspruchsvolle, hochsensible Umgebungen, in denen Sauberkeit, Sicherheit und funktionierende technische Anlagen für die Produktqualität und Effizienz entscheidend sind. Die Industrie leidet in den letzten Jahren aufgrund steigender Produktionskosten, Konkurrenz aus dem Ausland, der gestiegenen Inflation und hohen Energiekosten unter starkem Kostendruck.
Externe Dienstleister, die mit dem Integrierten Facility Management betraut sind, können dabei unterstützen, die Kosten zu senken. Sie analysieren die Gesamtabläufe in den Dienstleistungen Reinigung, Security, Food Services und Technisches Gebäudemanagement und schlagen Maßnahmen zur Optimierung vor, zum Beispiel die Anpassung von Reinigungsintervallen oder den Einsatz von Reinigungsrobotern. Auch im Sicherheitsdienst kann moderne Technik wie die Lidartechnologie zur 3D-Erfassung aller Bewegungen die Effizienz steigern.
Die Analyse der Abläufe senkt langfristig Kosten bei hoch bleibender Servicequalität, was zum Werterhalt der Immobilie beiträgt. Im Sinne eines ganzheitlichen Managements wird auch dieser Aspekt eines Industriebetriebs auf Next Level gehoben und durch die Dienstleistungs-Optimierung dem Kostendruck aktiv begegnet!